Sport mit einer Hüftprothese - Studie ermittelt die Tauglichkeit

Von Cornelia Scherpe
13. November 2012

Eine Hüftprothese soll es ermöglichen, dass Patienten auch bei einem schlimmen Verschleiß ihres Hüftgelenkes wieder mobil durch den Alltag kommen.

Die meisten Ärzte raten ihren Patienten nach der Reha-Zeit auch, moderatem Sport wie Joggen oder Walken nachzugehen. Doch viele fragen sich auch, wie es mit härteren Sportarten aussieht. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, führten Forscher eine Studie zum Thema durch.

Für durchschnittlich zehn Jahre betrachtete man den Werdegang von 210 Patienten mit einer künstlichen Hüfte. 140 der Probanden gingen auf Nummer sicher und betätigten sich zwar sportlich, allerdings nur mit leichten Bewegungsarten wie Joggen. Die übrigen 70 Probanden hatten schon vor der OP Tennis, Fußball, Skifahren oder Kampfsport praktiziert und wollten ihrem Hobbys auch weiterhin nachgehen.

Über die zehn Jahre hinweg stuften die Forscher alle Patienten immer wieder auf dem "Harris Hip Score" ein. Dies ist eine Skala, die vier Dinge hinsichtlich der Hüfte berücksichtigt. Es werden zum einen die Schmerzen und die Funktionsfähigkeit gemessen und zum anderen die Beweglichkeit uns eventuelle Fehlstellungen. Wer 100 Punkte erreicht, gilt als topfit.

Den Patienten mit starker sportlicher Betätigung ging es nach der OP deutlich besser. Vor der Prothese lag ihre Skala bei 54 Punkten und pendelte sich danach bei 88 Punkten ein. Die übrigen standen zuvor bei 55 Punkten und erreichten am Ende 69 Punkte

Allerdings kam es in Gruppe Eins zu einem schnelleren Verschleiß der Prothesen. Nach circa zehn bis 15 Jahren betrug die Materialsqualität bei den Aktiven nur noch 80 Prozent, bei den übrigen noch 93,5 Prozent.