Sprechstunde beim Arzt - diese Fragen sollten sie wahrheitsgemäß beantworten

Bei welchen Fragen das Flunkern beim Antworten kontraproduktiv wäre

Von Dörte Rösler
26. März 2015

Jeder Mensch flunkert gelegentlich - um über kleine Schwächen hinwegzutäuschen oder unangenehme Situationen zu vermeiden. In der Sprechstunde beim Arzt schadet man sich mit Mogeln aber selbst. Falsche Informationen können gefährlich werden, und das Weglassen wichtiger Details beeinträchtigt die Heilungschancen.

Bei diesen Fragen sollten Sie ehrlich bleiben.

Wie viel wiegen Sie?

Mancher macht sich beim Arzt gern ein paar Kilo leichter. Diese Eitelkeit kann jedoch heikel werden. Bei manchen Medikamenten wird die Dosis exakt auf das Körpergewicht abgestimmt. Bei Unterdosierung wirken sie nicht richtig.

Manchmal weist eine Gewichtszunahme außerdem auf Krankheiten hin, etwa eine Unterfunktion der Schilddrüse.

Welche Medikamente nehmen Sie?

Flunkern streng verboten! Wer hier flunkert, läuft Gefahr, dass eine Behandlung, die der Arzt verschreibt, nicht richtig anschlägt. Oder dass die Medikamente eine gesundheitsgefährdende Wechselwirkung haben.

Bei Unsicherheit: zu Hause die Namen und Dosierungen aller Medikamente aufschreiben.

Ernähren Sie sich ausgewogen?

Ja natürlich, das möchten wir alle. Wer öfter zu Fastfood greift oder sich sehr einseitig ernährt, sollte das jedoch zugeben.

Beschwerden wie Darmträgheit oder Verstopfung lassen sich bereits mit einer Ernährungsumstellung beseitigen. Der Arzt gibt Tipps, welche Lebensmittel besonders viele Ballaststoffe enthalten und die Verdauung in Schwung bringen. Mit Medikamenten wird das Problem dagegen nur verschleppt, und eine Darmspiegelung ist bedeutend unangenehmer als die Wahrheit zu sagen.

Wenn die Blutuntersuchung einen Vitamin- und Mineralstoffmangel zeigt, muss der Arzt außerdem nach den Ursachen suchen. Steckt eine einseitige Ernährung dahinter, ist die Behandlung relativ einfach. Wer seinen Fastfood-Speiseplan verschweigt, muss dagegen eine Reihe aufwendiger Untersuchungen über sich ergehen lassen.

Rauchen Sie?

Auch wenn Sie sich noch so gern als Nichtraucher präsentieren möchten - Nikotin hat so vielfältige Auswirkungen im Körper, dass der Arzt über Ihren Tabakkonsum informiert sein sollte. Wunden brauchen bei Rauchern etwa besondere Aufmerksamkeit, manche Medikamente verbieten sich, weil sie das Thromboserisiko zusätzlich erhöhen.

Wer als Raucher mit einem Atemwegsinfekt zum Arzt kommt, wird zudem früher ein Antibiotikum bekommen, um Komplikationen zu vermeiden.

Wie viel Alkohol trinken Sie?

Das gesundheitlich unbedenkliche Limit liegt für Frauen bei 12 Gramm Alkohol pro Tag. Das entspricht einem Glas Wein. Falls Sie mehr trinken, sollte der Arzt dies wissen. Denn nur so kann er die Ergebnisse der Blutuntersuchung richtig deuten.

Wenn die Leberwerte bedenklich sind, weiß der Arzt so außerdem, mit welcher Behandlung er gegensteuern kann. Darüber hinaus vertragen sich manche Medikamente nicht mit Alkohol.