Spritze gegen Glimmstängel - Impfstoff gegen Nikotinsucht erfunden?

Neuartiger Impfstoff soll im Körper zur Produktion von Nikotin-Antikörpern führen

Von Laura Busch
5. Dezember 2009

Ein kleiner Pieks in den Arm und schon hat die Zigarette ein für allemal an Attraktivität verloren? Schenkt man den Berichten des Biotech-Unternehmens Nabi Biopharmaceuticals Glauben, sieht so die Zukunft der Raucherentwöhnung aus.

Abfangen des Nikotins, bevor es zum Rausch kommt

Der Impfstoff, der bald auf den Markt kommen könnte, enthält ein nikotinähnliches Antigen, dass den Körper dazu bringt, Antikörper gegen den Suchtstoff zu entwickeln. Diese würden theoretisch dann wiederum das über die Zigarette inhalierte Nikotin in der Blutbahn abfangen, bevor dieses zum Hirn gelangen und dort berauschend wirken kann.

Angedockt an den Antikörper ist das Nikotin dann zu groß, um die Blut-Hirn-Schranke zu überschreiten. Ohne Nikotin im Gehirn würde kein Dopamin freigesetzt, das den Rausch auslöst, und ohne Rausch gäbe es kein Verlangen mehr. In ersten Studien wurde bereits nachgewiesen, dass diese Kette funktionieren könnte. Nabi Biophamaceuticals hat aufgrund der Ergebnisse bereits einen Kooperationsvertrag mit dem Impfstoffriesen GSK abgeschlossen.

Die Firma war zuletzt wegen strittiger Verträge im Zusammenhang mit dem Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix in die Diskussion geraten. Die Zielgruppe jedenfalls ist beachtlich: Es gibt weltweit etwa eine Milliarde Raucher.

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