Städter telefonieren öfter und haben mehr Kontakte - sind sie dadurch auch besser vernetzt?

Von Dörte Rösler
10. Juli 2014

Stadt und Land im Kommunikationsvergleich - wer telefoniert öfter und hat mehr Kontakte? Diesen Fragen sind Forscher vom amerikanischen MIT nachgegangen. Sie analysierten Daten von 440 Millionen Handyanrufen in Portugal und 7,6 Festnetztelefonaten in Großbritannien. Ergebnis: je größer der Wohnort, desto aktiver telefonieren die Bewohner und desto dichter ist ihr soziales Netzwerk.

Die Einwohner von Portugals Hauptstadt Lissabon telefonierten im Untersuchungszeitraum mit durchschnittlich elf Personen. In der Kleinstadt Lixa riefen die Bewohner nur sechs Kontakte an.

Verabredungen der Dorfbewohner auch ohne Telefon möglich

Rückschlüsse über die Stabilität und Intensität der sozialen Beziehungen lassen sich aus den Verbindungsdaten allerdings kaum ableiten. So müssen die Landbewohner weniger zu Telefon oder Handy greifen, sie können mit Freunden und Bekannten auch ohne digitale Geräte sprechen. Man trifft sich beim Einkaufen, am Gartenzaun, in Sportverein oder Kneipe.

Telefonische Verabredungen

Städter dagegen müssen ihre realen Treffen vorher telefonisch verabreden. Und in Metropolen kann das schon mal kompliziert werden. Mehr als 150 Freunde, Bekannte oder Kollegen sind allerdings auch hier selten beteiligt: diese Zahl nennen Psychologen als Maximum an Bezugspartnern, auf die das menschliche Gehirn ausgelegt ist.