Statine: Nebenwirkungen fallen in der Praxis sehr gering aus

Von Cornelia Scherpe
24. März 2014

Bei Statinen handelt es sich um Medikamente, die bei zu hohen LDL-Cholesterin verschrieben werden. Das "böse" Cholesterin wird durch sie gesenkt, sodass sie die sogenannte "HMG-CoA-Reduktase" hemmen.

Viele Patienten sind misstrauisch, ob sie Statine wirklich nehmen sollen, denn zum Teil haben die Mittel einen schlechten Ruf. Doch dieses Image haben sie zu unrecht, wie eine aktuelle Metaanalyse deutlich macht.

Erneute Auswertung mehrerer Studien

In dieser wurden 29 ältere Studien untersucht. 14 davon waren zur Primärprävention bei den Teilnehmern eingesetzt wurden. Es handelte sich also um Menschen, die gesund waren und die Statine vorbeugend nahmen. Bei den übrigen 15 Studien handelte es sich um Sekundärprävention. Die Teilnehmer hatten also schon Probleme mit LDL-Cholesterin und wollten im Frühstadium ihre Werte bessern, bevor schlimmere Verläufe auftreten.

In jeder Studie gab es je einen Placeboarm, damit man eine Kontrollgruppe hatte. Wer von den rund 80.000 Probanden wirklich Statine erhalten hatte, litt maximal an bekannten Nebenwirkungen wie vermehrter Müdigkeit, leichter Übelkeit und geringen Muskelschmerzen. Dies betraf zehn bis maximal 15 Prozent der Teilnehmer. Interessant war jedoch, dass dabei ein psychischer Effekt eine Rolle spielen musste.

Auswirkungen von Placebo und Statinen

Im direkten Vergleich zwischen den tatsächlich Behandelten und den Placebogruppen war der Anteil an Nebenwirkungen relativ gleich verteilt. In den Studien zur Primärprävention litten unter der Einnahme von Statinen im Durchschnitt 14,6 Prozent an den genannten Symptomen. In den Placebogruppen waren es mit 14,9 Prozent aber sogar mehr Teilnehmer.

In den Studien zu Sekundärprävention stand das Verhältnis bei 9,9 Prozent zu 11,2 Prozent und damit ebenfalls eher zugunsten der Statine.

Ein echtes Risiko bezüglich der Nebenwirkung betraf nur die Gefahr für Diabetes. Hier war das Risiko durch die Einnahme der Statine um drei Prozent vergrößert, bei den Placebogruppen nur um 2,4 Prozent.