Stents bei Aortenaneurysma: minimal-invasive OP auch bei Jüngeren nützlich

Vergleichende Studie zur Behandlung von Bauchaortenaneurysma zeigt positive Ergebnisse

Von Cornelia Scherpe
8. Dezember 2014

Ein Aneurysma kann lebensgefährlich werden. Man spricht von Aneurysmen, wenn sich Aussackungen in Blutgefäßen bilden. Die größte Gefahr besteht darin, dass die Gefäßwand dadurch zu dünn wird und reißt.

Stent bei Bauchaortenaneurysma

Um ein Aneurysma der Bauchaorta zu stabilisieren, setzen Ärzte Stents ein. Diese sorgen für eine künstliche Stabilität und sollen damit Leben retten. Ärzte nennen das Verfahren "endovaskuläre Aortenreparatur", oder EVAR (vom Englischen "Endovascular Aneurysm Repair").

Einsatz des Verfahrens bei jungen Patienten

Um den Stent zur benötigen Stelle zu bringen, wird in einer minimal-invasiven OP mittels Katheter gearbeitet. Der wird über die Leistenarterie in den Körper geschoben und setzt den Stent in der Bauchaorta ab. Allerdings ist bislang umstritten, ob dieses Verfahren auch bei jungen Patienten sinnvoll ist.

Großes Risiko für Rezidiv

Bei ihnen werden bislang offene Operationen bevorzugt. Man glaubt, dass bei der EVAR die Gefahr für einen Rückfall zu groß ist, da junge Patienten noch eine längere Lebenserwartung haben. Eine aktuelle Studie widerlegt diese Bedenken und zeichnet die Methode damit auch für Jüngere aus.

Zwei Verfahren im Vergleich

50 Patienten unter 60 Jahren waren mittels EVAR versorgt worden und 62,5 Monate danach lebten noch 78 Prozent. In der Gegengruppe aus 119 Patienten lebten nach 78,2 Monaten nach 85 Prozent. In Jahren ausgedrückt, lebten die EVAR-Patienten noch 9,8 Jahre und die Kontrollgruppe 11,9 Jahre.

Befürchtung erhöhter RE-Interventionen widerlegt

Diese Werte sind statistisch gleichwertig. Es gab also auch beim minimal-invasiven Eingriff kaum Spätkomplikationen. Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass es in keiner der Gruppen zu einem Riss des behandelten Gefäßes kam. Zudem kam es bei EVAR-Patienten nicht, wie vorher befürchtet, zu vermehrten Fällen von Re-Interventionen.

Manche Ärzte hatten befürchtet, dass die Stent nicht lange genug stabil bleiben und daher Nach-Operationen nötig werden. Doch tatsächlich lag die Quote der erneuten OPs mit zwölf Prozent sogar niedriger als in der Gegengruppe mit 16 Prozent.