Steuerprozess gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß beginnt mit Millionen-Beichte

Von Ingo Krüger
11. März 2014

Der erste Prozesstag gegen den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, begann mit einer Überraschung. Der 62-Jährige gestand vor dem Landgericht München nicht nur 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben, sondern mehr als 18,5 Millionen. Trotzdem, so Hoeneß, sei er kein Sozialschmarotzer. Er habe schließlich fünf Millionen Euro an soziale Einrichtungen gespendet und 50 Millionen Euro Steuern gezahlt.

Selbstanzeige rechtzeitig erfolgt?

Seine Geldgeschäfte, bei denen er mit Millionenbeträgen spekulierte, erklärte er mit dem Adrenalinkick, den er dabei bekommen habe. Er habe aber allmählich den Überblick über seine gesamten finanziellen Transaktionen verloren. Insgesamt, teilte der Bayern-Boss und Wurstfabrikant mit, habe er Verluste in mehrfacher Millionenhöhe erlitten.

Entscheidend für das Urteil gegen Hoeneß ist die Frage, ob die strafbefreiende Selbstanzeige rechtzeitig erfolgt ist. Wie der 62-Jährige jetzt gestanden hat, hat er dort lediglich ein Bruchteil der hinterzogenen Steuern angegeben. Zahlreiche Unterlagen habe seine Zürcher Bank Vontobel erst Ende Februar dieses Jahres liefern können.

Mögliches Strafmaß

Auf Steuerhinterziehung stehen bis zu fünf Jahre Haft, in besonders schweren Fällen zehn Jahre. Der Prozess ist auf vier Tage angesetzt. Das Urteil, das für Donnerstag erwartet wurde, könnte aufgrund der neuen Enthüllungen auch später erfolgen.