Stoffwechsel bei Kohl setzt nicht unmittelbar nach der Ernte aus

Von Heidi Albrecht
26. Juni 2013

Kaum zu glauben, aber dennoch wahr: verschiedene Gemüsearten wie Kohl betreiben selbst nach dem Ernten noch einen regelmäßigen Stoffwechsel und sind nicht leblos, wie man vermuten mag.

US Forscher haben dies nachweisen können und liefern damit einen weiteren Beweis dafür, dass einzelne Komponenten von Pflanzen durchaus einen gewissen Zeitraum ohne die anderen Bestandteile, wie Blätter, Stiel und Wurzel überleben können. Dabei finden die Stoffwechselprozesse nicht etwa unentwegt statt, sondern lediglich zu bestimmten Tageszeiten.

Auch Pflanzen unterliegen einem Tag-Nacht-Zyklus. Bestimmte Stoffwechselprodukte helfen der Pflanze, sich gegen Raupen und andere Fressfeinde zu schützen. Das pflanzliche Hormon Senfölglycoside spielt hier eine entscheidende Rolle. Auch für den Menschen ist dieser Stoff wichtig, denn er übt für die menschlichen Zellen eine Schutzfunktion aus.

Mit der Erkenntnis, dass Kohl und Co. auch nach der Ernte nicht aufhören, ihren Stoffwechsel zu betreiben und das sogar über einen Zeitraum von bis zu 6 Tagen, sollte man in der heimischen Küche durchaus darauf achten, dass Gemüse in den Morgenstunden zubereitet wird, denn dann läuft bei der Pflanze der Stoffwechselprozess auf Hochtouren und sie steckt voller wichtiger Nährstoffe. Das ist im übrigens auch der ideale Zeitpunkt zum Einfrieren von frischem Gemüse.