Studium zu teuer: In Großbritannien sollen Ausbildungsgänge aufgewertet werden

Von Laura Busch
3. Januar 2013

Jurist, Versicherungsfachmann oder Steuerberater werden, ohne studiert zu haben? In Grobritannien könnte das bald Realität werden. Für Jobs wie diese muss man normalerweise mindestens einen Bachelor absolviert haben. Doch ein Studium ist in Großbritannien kaum zu bezahlen. Viele Normalsterbliche könnten es sich nicht leisten, zu studieren, so der Staatssekretär Matthew Hancock gegenüber der Zeitung "The Telegraph".

Ferner sei es so, dass Universitäten auch nicht für alle der ideale Lernraum seien. Hancock ist zuständig für die Berufsausbildung und überzeugt davon, dass die Qualifikation wichtiger ist als der Ort, wo man sie erlangt hat. Die krasse Trennung zwischen praktischer und akademischer Ausbildung in Großbritannien sei ein Standortnachteil und müsse aufgeweicht werden.

Kritiker halten den Vorstoß für Schwindel. Es wäre wirksamer, die Studiengebühren zu senken, meint etwa Sally Hunt, Bildungsgewerkschafterin bei der "University and College Union". Es könne nicht sein, dass man ärmere Jugendliche indirekt zwinge, sich gegen die Universitätskarriere zu entscheiden und stattdessen lieber in einem Betrieb zu lernen, weil das billiger sei.