Suchtverhalten liegt in den Genen: Zusammenhang zwischen Alkoholismus und Essstörungen gefunden
Wer unter Alkoholismus leidet, neigt auch häufiger dazu, eine Essstörung zu entwickeln oder umgekehrt - und die Gene sind möglicherweise daran Schuld.
Diesen Zusammenhang ermittelten Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis, die dazu die Daten von 5993 Zwillingspaaren aus Australien untersuchten. Wichtig war dabei der Unterschied zwischen zweieiigen und eineiigen Zwillingen, da nur letztere eine 100%-ige Übereinstimmung der Gene besitzen.
Bei Suchtpatienten auch nach anderen Suchtstörungen suchen
Dabei stellten sie fest, dass der genetische Zusammenhang zwischen Alkoholsucht und sogenanntem Binge Eating (Heißhungerattacken) einer Größe von 26 Prozent entsprach.
Zwischen dem Purging (Bulimie) und Alkoholismus lag der Zusammenhang sogar bei 32%. Daher gehen sie davon aus, dass das menschliche Suchtverhalten tatsächlich in den Genen liegt, doch die genauen Ursprünge liegen noch im Unklaren.
Frauen und Männer sind dabei im gleichen Maße betroffen. Die Forscher empfehlen Medizinern, die eine Störung bei ihren Patienten behandeln, auch auf mögliche andere Suchtstörungen zu achten und diese dann gleichzeitig zu behandeln.