Südkoranische Forscher entwickeln durchsichtiges Display und "smartes" Fenster

Lichtblenden und Fenster, die durch Flüssigkristalltechnologie ihre Lichtdurchlässigkeit ändern können

Von Ingo Krüger
30. April 2015

Wissenschaftler aus Südkorea haben eine transparente Lichtblende aus Polymeren entwickelt, die künftig durchsichtige Displays und "smarte" Fenster ermöglichen könnte. Die neue Flüssigkristalltechnologie schafft die Voraussetzung, um auf einem Display oder Fenster zwischen transparent und opak (lichtundurchlässig) hin und her zu wechseln.

Es wäre zudem möglich, das Motiv auf dem Display oder Fenster zu ändern. Die Aussicht auf ein hässliches Gebäude ließe sich in einer Millisekunde mit dem Anblick einer schönen Fluss- oder Waldlandschaft tauschen.

Die Idee zur Technik

Die Idee, transparente Displays zu entwickeln, gibt es schon seit einigen Jahren. Die praktische Umsetzung gestaltete sich jedoch lange Zeit schwierig. Herkömmliche Lichtblenden, die zwischen von einem transparenten in einen opaken Zustand wechseln, nutzen die Lichtstreuung oder absorbieren das einfallende Licht.

Solche Systeme verbrauchen viel Energie und reagieren zudem träge.

Polymernetzstruktur als Problemlösung

Das jetzt entwickelte Verfahren behebt diese Probleme, indem es gleichzeitig Lichtstreuung und -absorption nutzt. Eine Polymernetzstruktur streut bei entsprechender Ausrichtung das einfallende Licht und anschließend schluckt es die sogenannten dichroitischen Farbstoffe.

Da das von der Rückseite einfallende Licht blockiert wird, wird das Fenster oder Display undurchsichtig. So lassen sich auf seiner Innenoberfläche Bilder anzeigen. Steuern lässt sich der Effekt durch Elektroden, die ein elektrisches Feld herstellen.

Die südkoreanischen Forscher arbeiten daran, die Qualität des transparenten oder opaken Zustandes zu verbessern. Strom soll dann nur noch beim Wechsel zwischen durchsichtig und lichtundurchlässig verbraucht werden.