Synthetische Droge Crystal Meth stellt Fahnder und Kliniken vor neue Probleme

Von Dörte Rösler
30. April 2014

Deutsche und österreichische Fahnder entdecken immer größere Mengen an Crystal Meth. Und die synthetische Droge stellt auch Kliniken für neue Herausforderungen, denn die Zahl der Abhängigen steigt. Doch der Entzug ist schwierig und viele Patienten leiden unter irreversiblen Schäden.

Crystal-Meth

In den Suchtambulanzen Bayerns summieren sich die Einlieferungen von Crystal-Meth-Patienten. Noch sind Opiat-Abhängige in der Überzahl, doch die billige und schnelle Verfügbarkeit von Metamphetamin treibt auch Personen, die bisher keinen Drogenkontakt hatten in die Sucht. Das synthetische Aufputschmittel vertreibt tagelang die Müdigkeit und macht dadurch in Studium oder Beruf leistungsfähiger.

Folgen des Konsums

Im Vergleich zu Heroin oder Kokain macht Crystal Meth aber auch schneller abhängig. Und der Konsum ist gefährlich, denn die Droge wirkt neurotoxisch und kann Hirnstrukturen zerstören. Typische Folgen sind zudem Psychosen, wie eine Schizophrenie oder Herzrhythmusstörungen. Da Crystal Meth das Risikobewusstsein reduziert, infizieren sich viele Konsumenten durch verunreinigte Spritzen oder ungeschützten Sex.

Der Entzug in einer Klinik dauert etliche Wochen. Nach der körperlichen Entgiftung, für die derzeit kaum lindernde Medikamente zur Verfügung stehen, folgt eine Gesprächstherapie. Ein mögliches Substitutionsmedikament während der Entwöhnung wäre Ritalin, es ähnelt in seiner chemischen Struktur Metamphetamin. Erste Tests konnten jedoch keine Wirksamkeit belegen.