Teenager sind voller Vorurteile: Altersgenossen werden schnell in Schubladen gesteckt

Studie widerlegt das Klischee der blassen Computernerds und feierwütigen coolen Sportler

Von Nicole Freialdenhoven
6. Februar 2015

Die gutgebauten athletischen Sportler sind coole Typen, die gerne auf Partys gehen und die blassen dünnen Nerds mit Brille verstecken sich am liebsten zuhause vor dem Computer: So will das Klischee, das nicht zuletzt auch von unzähligen Filmen propagiert wird.

Eine Studie der Universität North Carolina in den USA kam nun zu dem Schluss, dass Teenager diese Klischees jedoch ausgesprochen ernst nehmen - und viele Altersgenossen dabei komplett falsch einschätzen.

Studie zu Sportlern und Nerds

An der Studie nahmen 235 Zehntklässler einer High School in einer Mittelschichts-Vorstadt teil. Sie wurden jeweils einer sozialen Gruppe zugeordnet, die ihrem Ruf in der Schule entsprach:

  • Sportler
  • wissenschaftlich interessierte Nerds
  • sozial beliebte Teens mit großem Freundeskreis
  • Außenseiter in sozialen Randgruppen
  • Streber ohne besondere Zuordnung

Den "Beliebten" und den "Sportlern" wurde dabei ein höherer Status zugeschrieben. Anschließend sollten alle Teilnehmer ihr eigenes Verhalten beschreiben.

Widerlegte Vorurteile

Dabei stellten sie u.a. fest, dass die angeblichen Nerds weit weniger lernen als andere vermuteten und die coolen Sportler weit weniger Alkohol tranken oder Sex hatten als andere erwarteten.

Das Ironische dabei: Weil andere Gruppen sie bewunderten, imitierten sie das Verhalten, dass sie bei den Sportlern vermuteten - Partys, Alkohol und Drogen - obwohl dies nicht einmal der Wahrheit entsprach. Letztendlich unterschieden sich die einzelnen sozialen Gruppen weit weniger voneinander als sie dachten.