Thrombozyten spenden - gemischte Spenden sind sicherer als bisher angenommen

Eine neue Studie revidiert die vorherrschende Ansicht und stuft das Risiko als deutlich geringer ein

Von Cornelia Scherpe
4. Februar 2013

Wer Thrombozyten von einem Blutspender erhält, der kann dabei verschieden aufbereitete Spenden bekommen. Wer das Konzentrat von nur einem einzelnen Menschen haben möchte, der benötigt eine sogenannte Apherese. Dabei wird mit der entnommenen Spende dank moderner Technik eine Zellauftrennung durchgeführt. Dies ist allerdings deutlich kostenintensiv.

Risiken durch gepoolte Spende?

Eine in der Herstellung besonders preisgünstige Variante ist die sogenannte gepoolte oder auch gemischte Thrombozyten-Spende. Hierbei erhalten die Empfänger nicht nur Thrombozyten von einem Spender, sondern von mehreren. Die verschiedenen Blutspenden werden dabei so bearbeitet, dass ein einzelner Empfänger damit versorgt werden kann.

Allerdings besteht dabei durchaus ein gewisses Risiko. Ältere Studien haben ergeben, dass durch diese gemischten Spenden das Risiko für Infektionen um das 5-Fache erhöht ist. Jeder Spender, der zur Blutspende erscheint, bringt eine neue Gefahrenquelle mit sich.

Erkenntnisse neuster Forschungen

Eine neue Studie revidiert allerdings diese Ansicht und stuft das Risiko als deutlich geringer ein. Demnach liegt das Risiko für den Empfänger der Thrombozyten nur um das 1,4-Fache höher. Zu diesem Schluss waren kanadische und deutsche Forscher gekommen, nachdem sie die Daten von Probanden aus den Städten Greifswald und Hamilton ausgewertet hatten.

Das Risiko steigt demnach gegenüber einer Apherese nur geringfügig an. Die Forscher wollen nun durch Veröffentlichungen und Vorträge dafür sorgen, dass dieses neue Wissen sich schnell unter den Krankenhäusern und auch Empfängern verbreitet.