Todesursache Herzschwäche - verbesserte Früherkennung soll Sterblichkeit senken

Von Nicole Freialdenhoven
17. Mai 2013

Mediziner und Patienten unterschätzen gleichermaßen die Gefahren der chronischen Herzinsuffizienz. Darauf wiesen österreichische Experten hin, die sich auf die Daten der europäischen Kardiologengesellschaft ESC stützen.

Anlässlich des europäischen Herzschwäche-Tags am 11. Mai erscheint eine neue europaweite Studie, aus der hervorgeht, das lediglich 3% der Befragten typische Herzinsuffizienz-Symptome wie Atemnot und Kurzatmigkeit korrekt zuordnen konnten. Bei der richtigen Zuordnung von Schlaganfall-Symptomen lag die Quote im Vergleich bei gut 50%.

Leiden ältere Menschen an Kurzatmigkeit, wird dies häufig nur als mangelnde Kondition betrachtet oder als typische Alterserscheinung, erklärte der Kardiologe Christian Ebner. Schwellungen an den Unterschenkeln werden sogar oft vollkommen ignoriert, obwohl sie ein Zeichen für gefährliche Wassereinlagerungen sein können. Mediziner wollen die Wahrnehmung für Herzinsuffizienz stärken, damit mehr Menschen bereits im Frühstadium der Krankheit erfolgreich therapiert werden können.

Alleine in Österreich leiden bis zu 300.000 Menschen an Herzschwäche. Bei den Patienten über 65 Jahren ist Herzinsuffizienz sogar die häufigste Aufnahmediagnose im Krankenhaus. Leiden bei den 45-55-jährigen nur 1% unter dieser Krankheit, sind es bei den über 80-jährigen schon 10 Prozent. Viele vorzeitige Todesfälle könnten bei rechtzeitigem Therapiebeginn vermieden werden.