Traurig und krank: Wie Einsamkeit dem Herzen schadet

Einsamkeit hat nicht nur psychische Folgen, sondern beeinflusst auch die körperliche Verfassung

Von Cornelia Scherpe
26. April 2016

Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen und fühlt sich daher in Gruppen Gleichgesinnter wohl. In der Familie, unter Arbeitskollegen und bei Freunden im Sportverein findet man andere Menschen, mit denen man immer wieder die Zeit verbringt. Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass beim Wegfall all dieser Kontakte psychische Folgen wie Depressionen oder Angstzustände drohen.

Einfluss auf die körperliche Gesundheit

Für die komplette soziale Isolation ist kaum ein Mensch gemacht. Eine aktuelle Meta-Studie hat nun außerdem festgehalten, dass auch die körperliche Gesundheit deutlich unter anhaltender Einsamkeit leidet. Das Herz-Kreislauf-System wird vom mentalen Stress ergriffen und es steigt die Gefahr für Hirn- und Herzinfarkte.

Die Meta-Auswertung fasste 23 Studien mit insgesamt über 180.000 Menschen zusammen. Man besah sich den Alltag dieser Personen und hielt fest, wie viele soziale Kontakte es gab. In der Nachbeobachtungszeit von bis zu 21 Jahren kam es

  • bei 4.628 Teilnehmern zu einem Herzproblem und
  • bei 3.002 zu einem Schlaganfall.

Die Forscher konnten dabei festhalten, dass vermehrt Menschen mit wenig bis kaum sozialen Kontakten betroffen waren.

  • Ihr Risiko war insgesamt um 32 Prozent erhöht, wenn es um Schlaganfälle ging.
  • Für Herzinfarkte und andere Herzprobleme lag die Quote 29 Prozent höher.

Dauerstress für Seele und Körper

Einen Unterschied zwischen den Geschlechtern konnten die Forscher dabei nicht feststellen. Das Fazit lautet daher, dass Einsamkeit nicht nur psychische Folgen hat, sondern auch die körperliche Verfassung beeinflussen kann. Wer allein ist und grübelt, Ängste erlebt und wenig Ablenkung von seinen Sorgen hat, erlebt oft einen Dauerstress, der Seele und Körper betrifft.