Trotz Vorurteilen und Sprachbarrieren - Integration von Roma-Zuwanderern in Berlin geglückt

Von Melanie Ruch
17. Januar 2014

Zigeuner, die andere beklauen und nur Dreck hinterlassen. Das ist nur eines der gängigen Vorurteile, die viele Deutsche gegen Roma haben. Dass die meisten Roma jedoch streng religiös sind und ihr Kodex ihnen nicht nur das Rauchen und das Trinken von Alkohol, sondern auch das Stehlen verbietet, wissen die meisten nicht.

Sprachliche Barrieren

Die Integration der Roma-Zuwanderer in Deutschland wird aber nicht nur durch solche Vorurteile erschwert. Auch sprachliche und kulturelle Barrieren machen den Roma das neue Leben im unbekannten Deutschland nicht gerade leichter. Themen, wie Mülltrennung, richtiges Heizen und Lüften, Wassersparen, die Wichtigkeit der Bürokratie oder das Einhalten von Fristen und Terminen müssen den Zuwanderern erst einmal nähergebracht werden.

Projekt Fortuin-Haus

Im Fortuin-Haus in Berlin-Neukölln, in dem rund 600 Roma auf engstem Raum zusammenleben, dient dazu die regelmäßige Mietersprechstunde. Dort treffen die Roma immer auf ein offenes Ohr und dort scheint die Intergration auch trotz Vorurteilen und Sprachbarrieren zu funktionieren. Man müsse die Menschen erst einmal "sensibilisieren" und ihnen erklären, wie Deutschland überhaupt funktioniert. Dazu müsse man ihnen aber auf Augenhöhe begegnen, erklärt Benjamin Marx, der Eigentümer des Fortuin-Hauses.

In Sachen Sauberkeit könne beispielsweise niemand seinen Mietern etwas vormachen. Nicht nur die Wohnungen der Roma seien blitzblank, auch um die Sauberkeit im gesamten Haus kümmern sich die Mieter mittlerweile selbst, so Marx.