Übermüdete Piloten lenken Flugzeuge - Neuregelung von Flugdienstzeiten notwendig

Von Ingrid Neufeld
4. Oktober 2013

Das Europaparlament entscheidet über eine Gesetzesvorlage, in dem es Auskünfte über Flugdienstzeiten von Piloten gibt. Das Gesetz ist umstritten und wurde am Montag mehrheitlich mit 21 zu 13 Stimmen abgelehnt. Doch erst wenn das Plenum des Europaparlaments dagegen stimmt, ist die Vorlage endgültig vom Tisch. Noch steht nicht fest, wann diese Abstimmung stattfinden soll.

Die Auseinandersetzung darüber hatte sich verschärft, als die Pilotenvereinigungen darauf hinwiesen, dass im Vorschlag zu lange Arbeitszeiten festgelegt sind. So besteht die Gefahr, dass Piloten Flugzeuge steuern, die 22 Stunden nicht geschlafen hätten. Nach der Empfehlung einer wissenschaftlichen Studie sollte die Obergrenze für Nachtflüge zehn Stunden betragen, doch diese wurde auf elf Stunden hochgeschraubt.

Michael Cramer betonte als Sprecher der Grünen im Europaparlament, dass "wir weder von einem übermüdeten Arzt operiert und genauso wenig von einem völlig erschöpften Piloten geflogen werden wollen". Dem hielt Slim Kallas als zuständiger EU-Kommissar entgegen, dass es sich bei den Argumenten um "Angstgeschichten und falsche Behauptungen" handele.

Der SPD-Abgeordnete Knut Fleckenstein wies darauf hin, dass Sicherheit von Personal und Passagiere Priorität vor den wirtschaftlichen Interessen der Fluggesellschaften haben müsse.