Umstrittene Steinzeit-Diät - 130 Gramm Proteine täglich und jede Menge Fleisch

Bei der Steinzeit-Diät werden nur in der Steinzeit vorhandene Lebensmittel gegessen

Von Ralph Bauer
16. März 2011

Was bei anderen Abnehmkuren schlicht verpönt ist, steht bei der Steinzeitdiät ganz oben auf dem Speiseplan: fleischliche Genüsse. So gibt es neben Rind, Huhn, Schwein und auch Wild vor allem die Lebensmittel, welche schon zu Zeiten der Neandertaler verfügbar waren: Eier, Obst, Gemüse und Nüsse. Gut ein Drittel der täglichen Energiezufuhr soll demnach aus Protein bestehen, das entspricht 130 Gramm.

Befürworter - Mensch verträgt nur in der Steinzeit vorhandene Lebensmittel

Was die Vertreter der ungewöhnlichen Diät als Begründung anführen, ist wissenschaftlich nicht belegt. Demnach vertrage der menschliche Organismus lediglich die bereits in der Steinzeit vorhandenen Lebensmittel, was sogar Milchprodukte wie Joghurt und Käse ausschließt. Da Ackerbau beim Urmenschen ebenfalls noch unbekannt war, verzichten die Anhänger der sogenannten Paläo-Diät sogar auf Getreide und Körner. Kritiker wiederum monieren, dass erstens gar nicht sicher sei, wie sich die Steinzeitmenschen genau ernährt haben und sich zweitens das menschliche Erbgut seitdem verändert habe.

So verfüge der moderne Mensch im Gegensatz zu seinen Urahnen etwa sehr wohl über das für die Verarbeitung von Milchzucker notwendige Enzym Lactase.