Ursachen für den Mythos des Wolfskindes "Peter von Hameln"

Neue Erkenntnisse über Wolfskinder

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. März 2011

Im 18. Jahrhundert galt das Wolfskind "Peter von Hameln" am englischen Königshof als eine seltene Berühmtheit. Der Junge wurde vermutlich im Alter von zwölf Jahren in einem Wald in der Nähe von Hameln entdeckt und an den königlichen Hof gebracht. Peter konnte und lernte später auch nicht Sprechen und anstatt normal zu Gehen krabbelte er lieber auf allen Vieren, wie ein wildes Tier herum.

Nach seinem Aufenthalt am königlichen Hof von König George I., lebte Peter bei einer Familie auf einem Landgut und wurde schließlich etwa 70 Jahre alt. Später wurde auch das Findelkind Kaspar Hauser (1812 - 1833) als Wolfskind angesehen. Jetzt wollte die Historikerin Lucy Worsley den Mythos des Wolfskindes "Peter von Hameln" erforschen und stellte dabei einiges fest.

Neue Erkenntnisse

Ein Gemälde von Peter aus der Zeit als er am königlichen Hof weilte ist im Kensington Palace zu sehen, wie die Zeitschrift "The Guardian" schreibt, auf dem der Junge mit zerzausten Haar, abstehenden Ohren und auffällig roten und geschwungenen Lippen zu sehen ist.

Ein Genetiker vermutet, dass Peter an dem sogenannten Pitt-Hopkins-Syndrom litt, das ist eine sehr seltene Störung aufgrund eines Gendefekts. Dabei kommt es zu einer geistigen Behinderung und zu Sprachstörungen, beziehungsweise können die Betroffenen zum Teil überhaupt nicht sprechen, was auch die Lippen andeuten. Zudem passt auch noch zu diesem Krankheitsbild die besonders kleine Gestalt.

Vielleicht ist der Junge auch nicht als Kleinkind, sondern erst später von seinen Eltern ausgesetzt worden. Aber dies kann man heute nicht mehr feststellen, denn Peter ist mittlerweile schon über 200 Jahre tot.