US-Forschungsstationen in der Antarktis leiden unter Government Shutdown

Von Ingo Krüger
11. Oktober 2013

Der Government Shutdown in den USA wirkt sich bis in die Antarktis aus. Da sich Senat, Repräsentantenhaus und Präsident nicht rechtzeitig über weitere Haushaltsmittel geeinigt haben, müssen Behörden der Bundesregierung ihre Tätigkeit zu großen Teilen einstellen und erledigen lediglich die als unerlässlich angesehenen Aufgaben. Dazu zählt jedoch nicht die Arbeit in den drei Forschungsstationen der National Science Foundation (NSF) am Südpol.

Gewöhnlich sind gut 1200 Wissenschaftler im antarktischen Frühling und Sommer in der Antarktis tätig. Ihre Forschungsgebiete reichen von Teilchenphysik bis Klimawandel. Die McMurdo-Station auf der Ross-Insel besteht etwa aus über 80 Gebäuden, selbst eine Feuerwehr und einen eigenen Landeplatz für große Transportmaschinen gibt es dort. Rund 400 Millionen Dollar gibt die US-Regierung in jedem Jahr für die Stationen im Eis aus.

Doch aufgrund des Shutdowns werden aktuell nur die dringend erforderlichen Arbeiten ausgeführt. Dies gefährdet jedoch Hunderte wichtige Projekte. So sind etwa kontinuierliche Messungen nicht möglich, Langzeitstudien verlieren ihre Grundlage. Wenn sich Senat, Repräsentantenhaus und Präsident in den USA nicht bald einigen, muss in wenigen Tagen fast die gesamte Arbeit in den Forschungsstationen eingestellt werden.