US-Studie - Ursache für geschlechtsspezifische Fingerlänge gefunden

Von Frank Hertel
7. September 2011

Martin Cohn und Zhengui Zheng von der Universität Florida berichten in der aktuellen Online-Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "PNAS" über einen Versuch mit Mäusen. Es ging um ein Phänomen, das bei Menschen und Mäusen in gleicher Ausprägung vorkommt: Bei Männern oder männlichen Mäusen ist der Ringfinger meist länger als der Zeigefinger, bei Frauen oder weiblichen Mäusen ist es meist umgekehrt.

Die US-Wissenschaftler konnten herausfinden, dass dieser vielbesprochene "kleine Unterschied" seine Ursache in der Aufnahme männlicher (Testosteron) oder weiblicher (Östrogen) Hormone während einer kurzen embryonalen Phase hat. Knospende Mäusefinger bei Mäuseembryos haben Rezeptoren für Testosteron und Östrogen.

Blockiert man die Testosteron-Rezeptoren, bekommen auch die männlichen Mäuse "weibliche" Finger, bei denen der Zeigefinger länger als der Ringfinger ist. Je nach dem, ob man Testosteron oder Östrogen in dieser embryonalen Phase zugibt, entwickeln sich "weibliche" oder "männliche" Fingerabstände bei den Mäusen.