Veranlagung zu "süßem Blut": Warum Mücken bestimmte Menschen bevorzugen

Genetik weit wichtiger als Lebensweise und andere Faktoren

Von Nicole Freialdenhoven
24. April 2015

Manche Menschen sind nach einem Sommerabend im Freien von Mückenstichen übersät, während andere keinen einzigen Stich abbekommen haben. "Du hast süßes Blut", werden die Opfer dann häufig getröstet. Tatsächlich liegt es weniger am Geschmack des Blutes als an bestimmten Elementen des eigenen Körpergeruchs, haben Forscher der London School of Hygiene and Tropical Medicine nun in Erfahrung gebracht. Demnach ist das Risiko, besonders interessant für Mücken zu sein, vor allem genetisch bedingt.

Das Experiment mit Zwillingen

Die Forscher ließen in Experimenten Tigermücken auf eineiige oder zweieiige Zwillinge los. Die Mücken sollten durch einen Flugkanal fliegen, der sich irgendwann gabelte, so dass sie zwischen einem der Zwillinge wählen mussten.

Dabei beobachteten sie, dass die Tigermücken sich bei eineiigen Zwillingen, die genetisch fast identisch waren, gleich oft für jeden Zwilling entschieden. Bei genetisch unterschiedlichen zweieiigen Zwillingen wurde je ein Zwilling weit häufiger angeflogen als der andere.

Gründe für die gesteigerte Attraktivität liegen in den Genen

Was genau den jeweiligen Zwilling für die Mücken so attraktiv machte, konnten die Forscher nicht bestimmen. Klar ist, dass der Grund in den Genen liegen muss, während äußere Einflüsse - zum Beispiel ob die Person zuvor stinkendes Knoblauch gegessen oder Bier getrunken hatte - keine Rolle spielte. Beliebt bei Mücken sind auch Schwangere, dicke Menschen und Menschen mit einer höheren Körpertemperatur.