Vergesslichkeit könnte mit schlechter Immunabwahr zusammenhängen

Durch Verbesserung der Abwehrkraft könnte sich auch die Gehirn- und Gedächtnisleistung verbessern

Von Ralph Bauer
25. Januar 2011

Das Erinnerungsvermögen des Menschen könnte einen Zusammenhang mit dessen Immunabwehr haben. Diese Vermutung hegen US-Wissenschaftler nach Versuchen mit Labormäusen. Allerdings ist noch nicht sicher, ob die Ergebnisse der Tierversuche ohne weiteres auf den Menschen übertragbar sind.

Mehr Abwehrzellen verbessern Erinnerungsvemögen

In der Studie der Universität von Virginia wurden Mäuse verwendet, denen eine gewisse Sorte von Abwehrzellen, die T-Helfer-Zellen fehlten. Nachdem die Wissenschaftler ihnen entsprechende Zellen gesunder Tiere spritzten, verbesserte sich auch deren Erinnerungsvermögen.

Die Forscher fanden heraus, dass neue Aufgaben im Gehirn eine leichte Art von Stress auslösen und sich daraufhin T-Helfer-Zellen zur Hirnhaut bewegen. Dort angekommen setzen sie einen Botenstoff frei, Interleukin-4 frei, der nicht nur die Stressantwort abschaltet, sondern auch die Ausschüttung eines weiteren Botenstoffes anregt, der die Lernfähigkeit verbessert.

Die Hirnleistung des Menschen durch Medikamente verbessern

Sollten sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, könnte sich durch entsprechende Medikamente die Hirnleistung verbessern lassen. Zudem gebe es Hoffnung auf die Behandlung des des Rett-Syndroms, welche mit abnormalen Immunzellen in Verbindung gebracht wird.

Auch die Hirnleistung junger, gesunder Menschen zu steigern, halten die Forscher für möglich. Dies gelte sicher speziell für solche mit Durchschnitts-IQ, hier lasse sich die Gedächtnisleistung steigern.