Verkehrsmediziner warnen vor dem Autofahren mit gesundheitlichen Problemen

Verkehrstüchtigkeit bei bestimmten Erkrankungen und Medikamenten beeinträchtigt

Von Ralph Bauer
16. Februar 2011

Oftmals merken es die Betroffenen gar nicht. Aber Autofahrer, die sich mit gesundheitlichen Handicaps hinter das Steuer setzen, können eine Gefahr für die Allgemeinheit sein.

Regelmäßige Sehtests für Autofahrer ab dem 50. Lebensjahr gefordert

Gegenüber dem Nachrichtensender n-tv forderten Hannelore Hoffmann-Born von der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM) und Almut Schönermarck, Verkehrsmedizinerin beim ADAC unisono etwa regelmäßige Sehtests - bis zum 50. Lebensjahr alle Zehn Jahre, danach alle zwei Jahre und ab dem 60. Lebensjahr alle zwölf Monate. Als Grund gaben sie an, dass sich die Sehschärfe im Alter schleichend verschlechtere.

So nehme etwa im Alter die Blendempfindlichkeit der Augen stark zu, was im Extremfall dazu führen könne, dass man nur noch wie durch eine Milchglassscheibe sieht. Deshalb empfehlen beide Experten, beim Augenarzt die Sehfähigkeit in der Dämmerung speziell überprüfen zu lassen.

Verkehrsmedizinische Untersuchung bei bestimmten Erkrankungen sinnvoll

Ältere Autofahrer sollten defensiver fahren und wenn möglich Nachtfahrten ganz vermeiden. Besondere Vorsicht ist auch bei Autofahrern mit Diabetes mellitus, psychischen Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen angesagt, warnen die Mediziner. Zwar gebe es Medikamente um die Fahrtüchtigkeit zu verbessern, dies sollte jedoch ein spezieller Verkehrsmediziner feststellen und verschreiben.

Entsprechende Fachleute könnten Betroffene bei jeder Führerscheinstelle erfragen. Selbst wer keine dauernden gesundheitlichen Probleme hat, sollte bedenken, dass viele gebräuchliche Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinflussen können. Hier empfiehlt sich ein Blick auf die Packungsbeilage und sicherheitshalber Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker.