Vermehrte Fälle von plötzlichem Herztod bei Handballern
Leistungssportler und Vollkontaktsportler sind gefärdet für Hererkrankungen
Bei einem plötzlichen Herztod stellt der Herzmuskel seine Arbeit ein und der Patient verstirbt. Dieses Risiko ist bei jedem Menschen abhängig von vorhandenen Krankheiten und der allgemeinen Fitness unterschiedlich groß. Eine aktuelle Studie mit Handballern der ersten und zweiten Liga zeigt, dass gerade die Leistungssportler offenbar ein größeres Risiko tragen.
Risiko eines plötzlichen Herztodes um das 2,5-fache erhöht
Man hatte 476 Handballer untersucht und dabei besonders auf Herzkrankheiten geachtet. Es zeigte sich, dass 30 Probanden bereits familiär eine Vorbelastung hatten. 76 weitere Spieler zeigten bedenkliche Symptome wie gelegentlichen Schwindel oder leichte Schmerzen in der Brust. Bei 29 Spielern fand man klare Anzeichen für Fehlfunktionen im Herzmuskel.
So errechneten die Forscher, dass von 1.000 Handballern vier immer in akuter Gefahr schweben, einen plötzlichen Herzstillstand zu erleiden. Das sind immerhin 76.000 Spieler weltweit, da es rund 19 Millionen Spieler und Spielerinnen gibt, die im Handball-Weltverband IHF registriert sind. Insgesamt war das Risiko auf einen plötzlichen Herztod um das 2,5-Fache vergrößert.
Leistungssportler und Vollkontaktsportler sind generell gefährdeter
Allgemein haben Leistungssportler vermutlich immer ein höheres Risiko, da die Rahmenbedingungen ihres Sportes sehr hart sind. Wer mit einer leichten Erkältung an die körperliche Grenze geht, der läuft dabei Gefahr, den Infekt weiter zu verschleppen. Das kann zu einer Entzündung des Herzmuskels führen.
Hinzu kommt, dass alle sogenannten Vollkontaktsportarten per se gefährlicher sind. Da die Spieler immer wieder zusammenstoßen und dabei auch Schläge auf den Brustkorb erleben, kann das den Herzmuskel reizen. Entzündungen sind dann wahrscheinlicher als bei durchschnittlichen Menschen.
Die Forscher fordern daher regelmäßige Checkups für Handballer, damit Probleme des Herzens so früh wie möglich erkannt werden. Durch gezielte Prävention würde das Risiko dann wieder um 89 Prozent sinken.