Vertrauenswürdig oder nicht? Das Gehirn entscheidet blitzschnell

Von Nicole Freialdenhoven
8. August 2014

Dass das Gehirn nur wenige Sekunden braucht um zu entscheiden, ob eine Person sympathisch ist oder nicht, wurde schon vor längerer Zeit wissenschaftlich belegt. Neueste Forschungsmethoden haben es nun möglich gemacht zu zeigen, dass tatsächlich nur Millisekunden notwendig sind um Menschen zu beurteilen und sie als vertrauenswürdig einzustufen.

Forscher der New York University führten dazu Experimente mit der Amygdala durch, der Gehirnregion, die für Emotionen zuständig ist. Bei den Versuchsteilnehmern wurde die Aktivität der Amygdala gemessen, während sie sich standardisierte Fotos und computergenerierte Bilder von Menschen ansehen sollten.

Der Mensch fällt die Urteile unbewusst

Die Bilder aus dem Computer waren so angelegt, dass vertrauenswürdig wirkende Elemente wie die Position der Augenbrauen und die Wangenknochen besonders herausgearbeitet waren. Die Bilder wurden nur für wenige Millisekunden angezeigt, ehe sie durch andere Bilder ersetzt wurden. Dem Gehirn blieben also nur Bruchteile einer Sekunde um die Gesichter zu verarbeiten.

Dabei stellten die Forscher fest, dass diese kurze Zeit schon genügte: In der Amygdala der Probanden wurde verstärkte Aktivität gemessen, sowohl bei den vertrauenswürdigen als auch bei den weniger vertrauenswürdigen Gesichtern.

Sie ist also in der Lage, visuelle Informationen blitzschnell zu verarbeiten, ehe der Mensch das Gesicht überhaupt richtig wahrgenommen hat. Dies bestätigt die These, dass Urteile über andere Menschen oft unbewusst und spontan gefällt werden.