Viel weniger Männer als Frauen gehen zu den Vorsorgeuntersuchungen

Ab 35 Jahren sollten Männer die von den Krankenkassen bezahlten Untersuchungen wahrnehmen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
29. September 2010

Obwohl auch Männer generell ab 35 Jahren regelmäßig zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen gehen sollten, nehmen aber nur 20 Prozent das Angebot ihrer Krankenkasse für den kostenfreien Check an. Die meisten Männer warten leider immer zu lange und gehen erst dann zum Arzt, wenn sie irgendwelche Beschwerden haben, doch es ist bekannt, dass eine frühe Diagnose auch die besten Heilungschancen, beispielsweise bei Hautkrebs, verspricht. Bei den Frauen sieht es wesentlich besser aus, denn hier nutzen etwa 70 Prozent die wichtigen Untersuchungstermine.

Vorsorge schon ab 30 zu empfehlen

Wie Nikolaus Adler, ein Internist aus Köln, empfiehlt, sollten sich die Männer schon ab 30 Jahren regelmäßig bei ihrem Arzt melden und sich untersuchen lassen. Denn mehr als 50 Prozent der Männer in Deutschland leiden an Übergewicht und die Folge sind Herz-Kreislauferkrankungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes, besonders wenn dazu noch das Rauchen kommt.

Die Krankenkassen übernehmen für Männer ab 35 Jahren alle zwei Jahre das sogenannte Haut-Sreening gegen den Hautkrebs und ab 45 Jahren sollte auch die Krebsvorsorge der Prostata gemacht werden.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 65.000 Männer daran und leider kommt auch für 12.100 jede Therapie zu spät und die Krankheit endet tödlich.

Eine weitere wichtige Vorsorge ist die gegen den Darmkrebs, so sollte man wenigstens ab dem 50. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Darmspiegelung durchführen lassen, in besonderen Fällen sogar alle 5 Jahre, wenn beispielsweise Darmpolypen, auch gutartige, gefunden wurden.

Wichtige Impfungen

Schließlich zählen aber auch noch zur Vorsorge die Schutzimpfungen, die eventuell einmal wieder aufgefrischt werden müssten, so zum Beispiel Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten.

Ab dem 60. Lebensjahr sollte man auch an die jährliche Grippe-Schutzimpfung denken, weil ab diesem Alter die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nachlässt. Da aber oft die Männer selber sich nicht zum Besuch zum Arzt entschließen, sollten auch die Ärzte versuchen ihre Patienten zum regelmäßigen Check-Up zu motivieren.