Vollkornprodukte schützen nicht so gut vor Darmkrebs wie bisher angenommen

Von Cornelia Scherpe
21. Februar 2014

Diverse Studien haben schon darauf hingewiesen, dass jeder Mensch durch den regelmäßigen Konsum von Vollkornprodukten sein individuelles Risiko auf Darmkrebs senken kann.

Ungenaue Ergebnisse bei Befragung von Ernährungsweise

Das Problem all dieser Studien ist es doch, dass sie vor allen Dingen mit Fragebögen arbeiten, um die Ernährungsweise ihrer Probanden zu ermitteln. Dies führt zu relativ ungenauen Ergebnissen, da auch der beste Fragebogen nicht bis ins Detail die tägliche Ernährung wirklich erfassen kann.

Außerdem können die Teilnehmer absichtlich oder unabsichtlich fehlerhafte Angaben machen. Die Schutzwirkung von Vollkorn ist daher zumindest im Bezug auf Darmkrebs eher skeptisch zu betrachten.

Alkylresorzinole im Blut zur Bestimmung des Getreidekonsums

Eine aktuelle Studie aus Dänemark wollte es nun endlich einmal genauer wissen und hat statt auf Fragebögen auf Blutproben gesetzt. Man lud 2.750 Probanden zur Studie ein und entnahm jedem ein wenig Blut. In den Proben ermittelte man dann die genauen Werte der sogenannten "Alkylresorzinole". Dies sind spezielle Verbindungen, die vor allen Dingen durch den Konsum von Getreide vorkommen. Im Blutserum kann man sie recht genau bestimmen und daher Rückschlüsse auf die Ernährung vornehmen.

Die Hälfte der Teilnehmer erkrankte später an Darmkrebs, während die übrigen Teilnehmer gesund blieben. Hatte man diesen Verlauf in den Blutproben absehen können? Die Antwort: eher nicht. Die Konzentration der "Alkylresorzinole" im Blut hatte zwar einen Zusammenhang zum Krebsrisiko, doch diese Verbindung war nur mäßig.

Keine große Aussagekraft

Die späteren Darmkrebspatienten hatten zwar im Schnitt eine leicht geringere Konzentration im Blutserum, doch echte Rückschlüsse hätte man daraus nicht ziehen können. Andersherum traf dies auch auf besonders viel "Alkylresorzinole" zu.

Wer die 2-Fache-Konzentration im Vergleich zu Probanden mit wenig "Alkylresorzinole" hatte, dessen Krebsrisiko war gerade einmal um 17 Prozent kleiner.