Von wegen ohne künstliche Zusatzstoffe - wie viele Lebensmittelhersteller Zusatzstoffe verstecken

"Clean Labels" der Nahrungsmittelindustrie - beim Lebensmittelkauf auf mögliche Zusatzstoffe achten

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2011

Die Deutschen sind in den letzten Jahren wieder gesundheitsbewusster geworden. Viele achten sehr genau auf die Inhalte ihrer Lebensmittel und lesen dafür aufmerksam die Angaben auf der Verpackung. Forscher und Ärzte warnen schließlich immer wieder davor, dass viele Zusatzstoffe der Gesundheit schaden, ja sogar krebserregend sein können.

Warnung vor Clean Labels

Hierzulande kauft man daher gern Lebensmittel, auf denen "ohne künstliche Zusatzstoffe" vermerkt ist. Die Hersteller erhalten sich so die Gunst der Konsumenten und können ihre Absätze halten. Die sogenannten "Clean Labels" versprechen dann, dass sich keine Zusatzstoffe im Essen befinden, sondern alles Natur pur ist. Aber ist das so?

Verbraucherschützer warnen eindringlich vor den Clean Labels. Die Lebensmittelhersteller verstehen sich gut darauf, ihre Zusatzstoffe einfach zu tarnen.

Beispiel "Glutamat"

Ein Beispiel dafür ist der künstliche Stoff "Glutamat". Glutamate verstärken nicht nur den Geschmack, sie können auch Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen. Wer sie als Stoffe in Lebensmitteln verwendet, der nutzt einen künstlichen Zusatzstoff. Glutamate sind aber auch in Hefeextrakt und in Sojasoße enthalten.

Von der rechtlichen Seite aus sind sie dann als Teil eines natürlichen Stoffes kein künstlicher Zusatz mehr. So können Hersteller also weiter Glutamate verwenden und dennoch ein "Clean Label" auf ihre Verpackungen drucken. Hier müssen Käufer also ganz besonders wachsam sein.