Vorurteile sind auch Affenkram

Rhesusaffen erkennen Mitglieder der eigen Gruppe auf Fotos wieder

Von Ingo Krüger
12. April 2011

Wer ist schon frei von Vorurteilen? Selbst Affen bilden sich eine Meinung über andere Lebewesen, ohne sie genau zu kennen. Dies fanden Forscher von der US-amerikanischen Universität Yale heraus.

Studie mit Rhesusaffen

Auf der unbewohnten Karibikinsel Cayo Santiago in der Nähe von Puerto Rico beobachteten Neha Mahajan und sein Psychologen-Team eine große Gruppe von Rhesusaffen. Die Wissenschaftler wollten in Erfahrung bringen, wie die Primaten auf Fotos anderer Affen reagieren. Die Tiere bekamen Bilder zu sehen, auf denen Affen abgebildet waren, die zu ihrer Gruppe gehörten oder Außenseiter, die die Gruppe verlassen hatten.

Studienergebnisse

Ergebnis der Studie: Die Affen schauten besonders lange auf die Fotos von Artgenossen, die Außenseiter zeigten. Um auszuschließen, dass dieses Verhalten aus Neugier erfolgte, verbanden sie die Bilder der Affen mit positiv bewerteten Dingen wie Früchten oder negativ eingestuften anderen Lebewesen wie Spinnen.

Die Affen zeigten Anzeichen von Verwirrung. Für sie gehörten das Bild eines ihnen bekannten Artgenossen und einer Spinne nicht zusammen. Mitglieder der eigenen Gruppe sind für Rhesusaffen generell positiv besetzt, während Außenseiter erst einmal Misstrauen erwecken.