"Wall-Street-Gen" - eine Genvariante scheint Menschen beim Geldverdienen zu helfen

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2010

Eine Genvariante sorgt für Aufsehen. Menschen, die sie besitzen, scheint der finanzielle Erfolg zu zufliegen. Die Forscher nannten es deswegen, mit einem kleinen Augenzwinkern, das "Wall-Street-Gen".

Das "Wall-Street-Gen" beeinflusst seine Träger insofern, als sie durch das Gen finanzielle Entscheidungen scheinbar intuitiv zu ihren Gunsten treffen können. Wie funktioniert das?

Die Genvariante beeinflusst die Funktion des Gehirns, indem es bestimmte Botenstoffe animiert und deren Stoffwechsel dabei leicht verändert. Die so veränderten Botenstoffe helfen dann bei Entscheidungen, die der Besitzer als intuitiv bezeichnen würde. Der genaue biochemische Prozess ist aber noch nicht entschlüsselt.

"MAOA-L", so die konkrete wissenschaftliche Bezeichnung für das "Wall-Street-Gen", bildet dazu ein bestimmtes Enzym, so viel weiß man. Zumindest in Studien mit Probanden, die kleine Glücksspiele absolvieren mussten, zeigte das Gen seine Wirkung. Die Träger der Genvariante erkannten dabei sich lohnende Risiken besser, als Menschen ohne dieses Gen. Ihre Erfolgsrate war um 6,4 Prozent besser.