Wandern in der Karibik - 5 Touren auf 5 Inseln

Eindrückliche Wandertouren in der Karibik für atemberaubende Erlebnisse

Von Dörte Rösler
25. September 2015

Die meisten Urlauber reisen in die Karibik, um zu baden und zu tauchen. Aber auch an Land bieten die karibischen Inseln fantastische Ziele:

  • fauchende Berge,
  • kochende Seen und
  • beeindruckende Wasserfälle.

Wer den Zauber der Inselwelt erleben möchte, zieht die Wanderschuhe an. Fünf Ziele auf fünf Inseln.

Gouadeloupe - La Soufrière

Wanderungen in der Karibik sind eine schweißtreibende Angelegenheit. Auf Guadeloupe feuert die fauchende "alte Dame" die Hitze noch an. La Soufrière, wie der aktive Vulkan offiziell heißt, hüllt sich zwar gern in Wolken, darunter mischen sich aber heiße Gase, die direkt aus dem Fels schießen. Besonders eindrucksvoll ist das Spektakel auf dem Gipfel, wo über 30 Löcher und Spalten schwefeligen Dampf ablassen.

Der Aufstieg dauert rund zwei Stunden, Einheimische trifft man selten, da sie die mystische Szenerie aus Aberglauben meiden. Hitze und Dampf sorgen dafür, dass an 355 Tagen im Jahr ein feiner Nieselregen niedergeht.

Grenada - Berg Etang

Der Grand Etang Nationalpark im Herzen von Grenada ist eines der beliebtesten Wandergebiete in der Karibik.

locken nicht nur ausländische Touristen auf die gekennzeichneten Wege. Spektakulärer Höhepunkt ist der Grand Etang Kratersee, um den sich mehrere Routen verteilen.

Die Touren starten vom Besucherzentrum, wo auch die Guides ihre Gäste in Empfang nehmen. Nach zwei- bis dreistündigen Marsch durch den Urwald erreichen sie die Concorde-Wasserfälle. Nur 15 Minuten vom Besucherzentrum entfernt liegt eine Aussichtsplattform mit Ausblick auf den Kratersee - und einer Schar neugieriger Kapuzineraffen.

Dominica - Boiling Lake

Dass viele Karibikinseln einen vulkanischen Ursprung haben, lässt sich besonders eindrucksvoll auf Dominica erleben. Nur 10 Kilometer östlich der Hauptstadt liegt der Boiling Lake, ein Kratersee, der von unterirdischer Lava erhitzt wird. Der Weg zum kochenden See führt auf und ab,

  • durch Schluchten und Regenwald,
  • vorbei an Wasserfällen,
  • Schlammtöpfen und
  • Heißwasserpools.

Die Wanderung durch das Valley of Desolation bis zum Boiling Lake dauert rund sieben Stunden und ist nur mit Guide zu empfehlen.

Puerto Rico - El Yunque Trail

Da pfeift der Frosch! Wer auf dem El Yunque Trail in Puerto Rico wandert, ist selten allein. Im tropischen Regenwald entlang der Tour leben Tausende von winzigen Fröschen, die Besucher mit ihren typischen "Ko-Kiii"-Rufen begleiten. Nach jedem Schauer schwillt das Pfeifen der Coquí-Frösche zu einem ohrenbetäubenden Gequake an.

Wer den Gipfel des El Yunque erreicht, hat einen atemberaubenden Ausblick über

  • Hügel,
  • Regenwald und
  • den Luquillo Beach.

Entlang der Strecke gibt es 200 verschiedene Baumarten zu entdecken, unter anderem riesige Kapokbäume, deren Stamm mit kegelförmigen Stacheln bewehrt ist. Mehr als 70 Orchideensorten gedeihen im schwül-warmen Klima.

Jamaika - Blue Mountain Peak

Wandern? Jamaikaner genießen ihre Wälder und Berge lieber aus der Distanz. Am Blue Mountain Peak sind ausländische Naturfans daher in der Überzahl. Der beste Zeitpunkt für die Wanderung auf den 2256 Meter hohen Berg ist morgens früh um sechs Uhr: dann ist es noch kühl und dunkel.

Zu Beginn der Tour führt der Guide seine Gäste mit der Taschenlampe. Bei der ersten Rast, nach einstündigem Aufstieg, fällt der Blick nach unten auf das Lichtmeer von Kingston. Im Morgennebel geht es dann weiter bis zum Gipfel, wo mit dem Sonnenaufgang - und etwas Glück - die Wolken aufreißen.

Als Wachmacher und für den Kreislauf gibt es einen Becher edlen Blue Mountain Coffee. Wer nach dem schweißtreibenden Abstieg noch nicht erschöpft ist, sollte einen Ausflug zu den Kaffeeplantagen machen.