Warum ein Tag, an dem man alles vergisst, noch kein Grund zur Sorge sein muss

Vergesslichkeit im Alter muss kein Anzeichen für baldige Demenz sein - Aktivität statt Resignation!

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. Oktober 2008

Fast jeden älteren Menschen beschleicht manchmal die Sorge um sein Gedächtnis. Plötzlich fällt einem ein bekannter Name nicht mehr ein, der am Morgen noch benutzte Schlüssel ist unauffindbar oder der vergessene Einkaufszettel lässt einen ratlos vor dem Supermarktregal stehen. Beginnt so eine Demenz, eine schwere Gedächtnisstörungen? "Gerade ältere Menschen haben bessere und schlechtere Tage", beruhigt Professor Wolfgang Maier vom Bonner Universitätsklinikum im "HausArzt-Patientenmagazin".

Auch wenn bei einer ärztlichen Untersuchung leichte Gedächtnisprobleme auffallen, heißt dies nicht, dass sich unaufhaltsam eine Demenz entwickelt. Nicht selten fällt das Ergebnis bei einem späteren Test anders aus. Selbst wenn Ärzte die Probleme als "leichte kognitive Störung", oder englisch "mild cognitive impairment", abgekürzt MCI , diagnostizieren, ist das Schicksal nicht vorgezeichnet.

Auch bei Risikopatienten bleibt Demenz oft aus

MCI sei nicht als Krankheit, sondern als "Risikozustand" zu verstehen, sagt Maier: "Schätzungsweise die Hälfte der MCI-Patienten wird auch über einen längeren Zeitraum hinweg keine Demenz entwickeln." Welche Ursachen auch immer die Vergesslichkeit bedingen, resignieren ist in keinem Fall angebracht.

"Es gibt einige Studien, die zeigen, dass sich die Krankheit auch durch vermehrte soziale, geistige und körperliche Aktivität aufhalten lässt", sagt Maier. Kurz: Wenn das Gedächtnis nachlässt, sollte der Mensch umso aktiver werden.