Warum Smartphone-Akkus nur eine kurze Ladekapazität haben

Es kursieren eine Menge Tipps, wie man die Akkulaufzeit des Smartphones verlängern kann

Von Melanie Ruch
25. Januar 2011

Smartphone-Nutzer kennen das Problem. Kaum hat man eine der Funktionen seines Smartphones genutzt, sinkt der Ladestand des Akkus extrem schnell, auch wenn er gerade erst frisch aufgeladen wurde. Da sehnt man sich schon fast nach seinem guten, alten Handy zurück, welches eine ganze Woche mit einer Akkuladung ausgekommen ist.

Aber warum haben Smartphones beim heutigen Stand der Technik überhaupt so eine geringe Ladekapazität?

Zahlreiche Funktionen mit hohem Energieverbrauch

Der Grund ist, dass Smartphones eigentlich keine Telefone sind, sondern vielmehr kleine Computer, mit denen man auch telefonieren kann. Die zahlreichen Funktionen, sowie die großen Touchscreens benötigen dementsprechend mehr Energie.

Bereits im Jahr 2009 hatte der Forschungsvorsitzende von Nokia die geringen Kapazitäten der Smartphone-Akkus kritisiert und angekündigt die Akkus soweit zu verbessern, dass sie eine Woche durchhalten. Das Ziel wurde aber bis heute nicht erreicht.

Tipps für eine längere Akkulaufzeit

Im Internet kursieren viele Ratschläge, wie man die Kapazität und die Lebensdauer seines Akkus verbessern kann. Unter anderem heißt es dort, man solle den Akku nicht allzu oft an die Ladestation hängen und lieber warten bis er komplett leer ist, damit seine Lebensdauer nicht zu schnell verbraucht wird.

Experten jedoch raten genau zum Gegenteil: Man solle nicht warten bis der Akku komplett leer ist und lieber öfters laden, da die Lithium-Ionen-Akkus der Smartphones durch die komplette Entladung Schaden nehmen könnten. Das volle Entladen sei nur bei Nickel-Cadmium-Akkus sinnvoll, um deren begrenzte Ladezyklen nicht zu schnell zu verbrauchen.

Auch dafür, dass der Ladestand des Akkus bereits kurz nach dem Laden wieder sinkt, obwohl man das Smartphone vielleicht garnicht benutzt hat, gibt es einen Grund. Die volle Ladung des Akkus kann, wenn sie länger andauert, zu Korrosion führen. Dagegen schützt sich das Smartphone automatisch, indem es den Ladestand nach voller Ladung um wenige Prozent verringert.

Aber gibt es denn jetzt Tricks, mit denen man die Akku-Laufzeit verbessern kann? Laut Internet schon. Beim sogenannten "Bump Charging" beispielsweise schaltet man das Smartphone aus, lädt es auf, zieht das Ladekabel ab und steckt es anschließend sofort wieder ein. Bei mehrmaliger Wiederholung soll dies die Laufzeit verbessern, jedoch die Lebenszeit des Akkus verringern.

Ob dies sinnvoll ist, bleibt bei einer durchschnittlichen Akku-Lebensdauer von drei Jahren die große Frage.

Stromsparen die sinnvollste Methode

Vor allem iPhone-Nutzer sollten bedenken, dass sie den Akku ihres Smartphones nicht wechseln können und bei Akku-Problemen das komplette Gerät ersetzen müssen. Eine sinnvollere Methode die Laufzeit zu verlängern ist Stromsparen. Man kann zum Beispiel einfach die Bildschirm-Helligkeit verringern, wenn man nicht gerade Videos oder Fotos anschaut. Denn die volle Beleuchtung des gesamten Touchscreens verbraucht mitunter am meisten Energie.