Was ist Charme und kann man charmant sein erlernen?

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2014

Das Wort "Charme" leitet sich vom Französischen "charmer" ab und würde am ehesten als "entzücken" oder "bezaubern" übersetzt werden. Letzteres ist fast die bessere Wahl, denn auch das französische Wort hat einen Ursprung: Das Lateinische "carminare" und das bedeutet wörtlich "verzaubern".

Die meisten Menschen würden sich dieser Definition auch sofort anschließen, denn ein Mensch mit Charme verzaubert sein Umfeld einfach. Das Persönlichkeitsmerkmal hat in der Tat etwas magisches, denn wirklich fassen und eindeutig definieren können es selbst Psychologen nicht. Gleichzeitig hat jeder Mensch auch ohne strikte Definition ein instinktives Gefühl dafür. Wir wissen einfach, wenn unser Gegenüber für uns charmant ist.

Der Charme ist dabei etwas subtiles und wird mit ruhigem Zuhören, einem offenen aber nicht bedrängenden Blick und sanften Worten assoziiert. Ein Mensch, der sehr extrovertiert ist, kann als nervig oder lustig empfunden werden, aber nie als charmant. Der Charme liegt also in einer ruhigen aber dem Gegenüber zugewandten Art.

Sind Männer und Frauen gleich charmant?

Wen man charmant findet, hat allerdings auch etwas mit dem Geschlecht zu tun. Studien haben gezeigt, dass Frauen dabei keinen Unterschied zwischen weiblich und männlich machen. Sie können sowohl Männer als auch Frauen charmant finden und bringen das nicht sofort mit einer sexuellen Komponente in Verbindung.

Männer sind da anders. Sie sehen Charme als eine weibliche Eigenschaft und empfinden Frauen als charmant, aber Männer mit ähnlicher Ausstrahlung unsympathisch.

Da der Charme von Innen kommt, ist er nur schwer zu erlernen. Zwar kann man sein Verhalten bewusst zum Ruhigen hin kontrollieren und höfliches Benehmen üben, doch das wirkt ohne innere Ausstrahlung meist aufgesetzt und künstlich. Es schadet allerdings nicht, sich darin zu üben und Gesprächspartner offen zu begegnen und ihnen bewusst zuzuhören. Manchmal offenbart sich so ein innerer Charme, von dem man nur nicht wusste, dass man ihn schon immer hatte.