Wegen Leber-Nebenwirkungen wird das Schmerzmittel Paracetamol rezeptpflichtig
Paracetamol verursacht häufig akutes Leberversagen - Rezeptpflicht
Größere Packungen des beliebten Schmerzmittels Paracetamol gibt es ab 1. April 2009 nur noch auf Rezept. Hintergrund sind neue Erkenntnisse über die Häufigkeit von Leberschäden als Nebenwirkung. Das Schmerzmittel ist die häufigste Ursache für akutes Leberversagen.
Privatdozent Dr. Ali E. Canbay, Leberspezialist an der Universitätsklinik Essen, wo dieser Zusammenhang entdeckt wurde, hält das Medikament aber nach wie vor für ein gutes, sicheres Schmerzmittel. Man dürfe es allerdings nicht überdosieren, betont er im Apothekenmagazin "Baby und Familie".
Risikofaktoren bei Einnahme von Paracetamol
Die empfohlene Grenze für Erwachsene liegt bei vier Gramm in 24 Stunden. "Solange der Patient gesund ist, passiert nichts", erklärt Canbay. "Aber wenn er Alkohol getrunken hat, übergewichtig ist oder das Medikament über mehrere Tage nimmt, kann die Leber die Stoffe nicht mehr richtig abbauen." Dann könne bereits die zulässige Höchstdosis zu Leberversagen führen. Für Kinder liegt diese Grenze deutlich niedriger. Eltern sollen sich immer bei ihrem Arzt oder Apotheker erkundigen, welche Dosis für ihr Kind gilt.
Passend zum Thema
- Akutes Leberversagen (Leberinsuffizienz) - Ursachen, Symptome und Behandlung
- Medikamente können Leberschädigungen verursachen - Einnahmeempfehlungen unbedingt beachten
- Überdosierung von Schmerzmitteln kann fatale Folgen haben
- Paracetamol nicht verharmlosen - falsche Anwendung kann die Leber beschädigen
- Wie gefährlich ist Paracetamol denn nun wirklich?
- Paracetamol wird unterschätzt - Überdosierungen können lebensgefährlich werden
- Paracetamol kann die Leber schwer schädigen
- Wie wirkt Paracetamol?