Weichmacher DEHP trotz Verbot noch immer häufig in Lebensmittelverpackungen gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
13. Mai 2013

Der künstliche Weichmacher DEHP kann die menschlichen Fortpflanzungsorgane schädigen und bei ungeborenen Kindern im Mutterleib Entwicklungsstörungen auslösen. Auch steht er im Verdacht Diabetes und Asthma zu fördern. Trotzdem gelangt die Chemikalie noch immer über Lebensmittel in den Körper, stellte das Bundesinstitut für Risikobewertung nun in einer neuen Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes fest.

Besonders belastet sind Konserven, ölhaltige Fertigprodukte und fetthaltige Würzsoßen, zum Beispiel Gemüse oder Fisch aus Gläsern und Mayonnaise. Behörden raten dazu, möglichst auf Fertigprodukte zu verzichten und stattdessen das Essen so oft wie möglich selbst frisch zu bereiten. Hilfreich sei auch, die Produktmarke regelmäßig zu wechseln, da die gleichen Lebensmittel unterschiedlich stark mit DEHP belastet sein könnten.

Familien mit Kleinkindern sollen zudem darauf achten, dass der Nachwuchs keine Spielsachen in den Mund nimmt, da der Weichmacher trotz eines Verbotes noch immer in Spielzeug vorkommt. Böden und Teppiche sollen gründlich gereinigt werden, damit DEHP nicht über den Hausstaub in den Körper gelangt.

Diethylhexylphtalat (DEHP) ist eine Chemikalie, die als Weichmacher für PVC-Kunststoffe verwendet wird, darunter auch für Lebensmittelverpackungen. Ein Verbot aus dem Jahr 2007 wird den Stichproben zufolge noch immer von vielen Herstellern unterlaufen. Selbst wenn 2015 eine EU-weite Zulassung für die Verwendung von DEHP in Kraft tritt, können importierte Waren nach wie vor Spuren des Weichmachers enthalten.