Wer liest das alles? Mitteilsame Wissenschaftler produzieren immer mehr Studien

Warum veröffentliche Artikel wieder so schnell in Vergessenheit geraten

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2015

Tagtäglich erscheinen neue Studien zu allen möglichen wissenschaftlichen Themen - eine Flut, der mittlerweile keiner mehr Herr wird. Einer Analyse der Aalto Universität in Finnland zufolge werden allein in diesem Jahr rund zwei Millionen neue Artikel erscheinen - und die Zahlen steigen weiter.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Menschheit immer klüger wird, so die Forscher: Wurden früher gute Artikel über Jahr hinweg zitiert, sind sie heute oft schon nach wenigen Jahren wieder in der Schublade verschwunden.

Analyse von Artikeln und ihrer Auswirkung

Die Wissenschaftler hatten ingesamt rund 23 Millionen wissenschaftliche Texte aus den Bereichen Chemie, Physik, Molekularbiologie und klinische Medizin analysiert, die in Fachmagazinen wie "Lancet", "Science" und "Nature" veröffentlicht worden waren.

Dabei stellten sie fest, dass die zeitliche Kurve immer steiler geworden ist: Kurz nach Veröffentlichung werden die Artikel noch relativ häufig zitiert, um dann in immer kürzeren Zeitabschnitten zu verschwinden.

Warum Artikel so schnell in Vergessenheit geraten

Einerseits ließe sich dies auf den rasanten technologischen Fortschritt zurückführen, so die Forscher: Weil viele Artikel schnell inhaltlich überholt sind, geraten sie auch entsprechend schnell in Vergessenheit.

Aber es gäbe noch einen anderen Grund: Die menschliche Aufnahmefähigkeit für Informationen ist begrenzt: Es wird einfach viel mehr produziert, als heute noch verarbeitet werden kann.