Wer viel Weißwein trinkt, erhöht das individuelle Risiko auf Hautkrebs

Forscher decken einen starken und auch dosisabhängigen Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Weißweinkonsum auf

Von Cornelia Scherpe
13. Oktober 2016

Forscher haben jüngst Studienergebnisse zum Thema Hautkrebs veröffentlicht, die so manchen zum Staunen bringen. Demnach erhöht der Konsum von Weißwein das Risiko auf ein Plattenepithelkarzinom der Haut. Dabei handelt es sich um bösartigen Hautkrebs.

Dosisabhängiger Zusammenhang aufgedeckt

Für das Ergebnis der Meta-Studie wurden drei große Kohorten-Studien ausgewertet, darunter die bekannte "Nurses' Health Study". In allen Studien waren die Männer und Frauen nach ihrem Alkoholkonsum befragt worden. Im Detail ging es dabei um:

Für ein Glas setzten die Forscher 12,8 Gramm Alkohol an. Unter den Befragten entwickelten über die Beobachtungszeit von 19 Jahren insgesamt 2.938 Teilnehmer ein Plattenepithelkarzinom der Haut. Besah man sich nun die Gewohnheiten beim Trinken, fiel ein starker und auch dosisabhängiger Zusammenhang auf. Das Risiko für Hautkrebs stieg bei Weißweinliebhabern um jeweils 22 Prozent pro Glas

  • Bei Frauen begann das Ansteigen der Gefahr bereits bei fünf bis 9,9 Gramm Alkohol pro Tag, also bereits vor dem Austrinken des ersten Glases.
  • Bei Männern stieg das Risiko ab 22 Gramm Alkohol, also erst beim Leeren des zweiten Glases.

Weißweinkonsum im Fokus

Rotwein dagegen zeigte keinen Zusammenhang zum Hautkrebsrisiko, was die Forscher sehr überraschte. Auch Biere und Schnäpse wirkten sich in der Meta-Analyse überhaupt nicht aus. Es kann also nicht am Alkohol an sich liegen, dass die Gefahr steigt. Die Wissenschaftler suchen daher nun nach der Ursache.

Im Verdacht haben sie Acetaldehyd und Sulfite, denn diese Stoffe sind im Weißwein deutlich höher als im Rotwein vorhanden. Sie könnten sich negativ auf das Immunsystem auswirken und bei steigendem Weißweinkonsum daher dafür sorgen, dass die Abwehrkräfte bösartige Zellen langsamer erkennen und angreifen.