Wichtig ist was hinten rauskommt: Stuhltransplantation wieder im Kommen

Von Nicole Freialdenhoven
4. April 2014

Kaum jemand redet gerne über das, was hinten rauskommt, dabei sind Darmprobleme wie Durchfall, Blähungen oder blutiger Stuhl weit verbreitet.

Während sich akute Beschwerden meist mit leichten Medikamenten behandeln lassen oder sogar von alleine wieder verschwinden, stehen Patienten mit chronischen Magen-Darm-Beschwerden oft vor einem jahrelangen Leidensweg. Viele Medikamente verursachen Nebenwirkungen und manchmal sehen die Ärzte nur noch eine Operation als Ausweg.

Doch seit einiger Zeit erlebt eine uralte Behandlungsmethode ihre Renaissance: Die Stuhltransplantation. Weil dies bei empfindlichen Personen jedoch zumeist schnell Ekelgefühle hervorruft, wird sie heute lieber als Stuhltherapie bezeichnet, doch der Vorgang ist der Gleiche.

Wie geht der Arzt bei einer Stuhltransplantation vor?

Einem kranken Menschen wird der Stuhl eines gesunden Menschen zugeführt. Die in diesem Stuhl enthaltenen Bakterien sollen dann im Darm des Patienten eine heilende Wirkung entfalten.

Für den Transfer wird der gespendete Kot aufbereitet und dann im Rahmen einer Darmspiegelung direkt in den Dickdarm eingeführt. Bei Menschen, die unter einer Infektion mit Clostridien litten und bei denen Antibiotika nichts ausrichten konnten, zeigten sich bereits erste Behandlungserfolge.

Allerdings steht die Stuhltherapie noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Forscher hoffen außerdem, die notwendigen Bakterien irgendwann im Labor züchten zu können - die Spende des Stuhls wäre dann überflüssig.