Wie Arzneimittelfälschungen nach Deutschland kommen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
7. Mai 2014

Schon seit Jahren versucht die Pharmaindustrie gegen Medikamentenfälschungen anzugehen und so gibt es auch entsprechende Richtlinien innerhalb der EU. So dürfen auch nur Wirkstoffe in die EU eingeführt werden, die den europäischen Standards entsprechen, was man auch als Good Manufacturing Practice (GMP) bezeichnet.

Parallelimporte von Medikamenten

Viele Wirkstoffe kommen aus China oder Indien. Doch immer wieder tauchen trotzdem Fälschungen auf, beispielsweise teure Krebsmedikamente. Oftmals werden die Mittel gestreckt und gelangen über sogenannte Parallelimporteure auch nach Deutschland. Bei diesen Parallelimporten nutzen die Händler die Preisdifferenzen in den einzelnen Ländern. So wird in einem Land preiswert eingekauft und dann im anderen Land teurer verkauft, denn die Industrie selber verkauft die Medikamente zu unterschiedlichen Preisen.

Auch die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland nutzen zum Teil diese Möglichkeit, weil sie dafür sogar gesetzlich verpflichtet sind. Teilweise liegen die Preise bei den Parallelimporten um zwei bis fünf Prozent unter dem Originalpreis. Aber diese Importe werden genau kontrolliert und müssen auch nach dem Arzneimittelgesetz genehmigt werden.

Fälschungssicherheit von Medikamenten soll verbessert werden

Oftmals kommt es aber auch in den Ländern, von wo die Medikamente exportiert werden, zu einer Medikamentenknappheit wie beispielsweise in Grenzregionen von Österreich, wie die dortigen Apotheken berichten. In den nächsten zwei Jahren will die Pharmaindustrie sieben bis elf Milliarden Euro investieren um die Fälschungssicherheit der Medikamente zu verbessern.