Wie kam eine Mädchenleiche in das Sterbehaus Luthers in Eisleben?

Bei Ausgrabungen fand Forscherteam eine Mädchenleiche hinter dem Sterbehaus Luthers

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. Februar 2011

Bei Ausgrabungen in Eisleben hinter dem Haus, wo seinerzeit der Reformator Martin Luther am 18. Februar 1546 starb, fanden nun Archäologen das Skelett eines Mädchens aus dem 17. Jahrhundert, also lange nachdem Luther dort verstarb. An dieser Stelle soll demnächst ein Museum gebaut werden.

Jetzt rätseln die Archäologen warum das Mädchen dort begraben wurde, wobei besonders auffällig die Haltung der Arme und des Kopfes sind. So ist der Schädel über der Stirn eingedrückt und der Kiefer steht weit auseinander, als ob das 13-jährige Mädchen geschrien hätte. Die Leiche muss in einem einfachen Sarg oder Holzkiste begraben worden sein, denn neben dem Skelett fand man auch alte Nägel.

Nun will man klären, warum das Mädchen nicht auf dem in der Nähe liegenden Friedhof begraben wurde. Vielleicht handelte es sich um einen Mord, der von Soldaten während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) begangen wurde. Auch nach Jahrhunderten können beispielsweise Anthropologen die eigentliche Todesursache noch feststellen.