Wie Medikamente im Körper wirken

Arzneimittel dienen dazu, bestimmte Auslöser für Schmerzen und weitere Beschwerden zu bekämpfen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
20. September 2010

Die Medizin hat schon so einige Wunder vollbracht. Krankheiten an denen man noch vor einigen Jahrhunderten verzweifelt wäre, benötigen heute ein einziges Medikament um abzuklingen. Doch was machen die Medikamente eigentlich sobald sie sich in unserem Körper befinden?

Medikamentenwirkung bei Schmerzen

Wenn wir Schmerzen verspüren, liegt das daran, dass zum Beispiel durch eine Verletzung bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden, die sogenannten Prostaglandine. Diese reizen spezielle Sinneszellen, die wiederum Schmerzsignale an das Gehirn senden um es über die Verletzung in Kenntnis zu setzen.

Schmerzmittel senken den Ausschuss der Prostaglandine indem sie das Enzym, dass diese Botenstoffe unter anderem produziert, daran hindert. Damit wird die Weiterleitung des Schmerzsignals und somit auch die Wahrnehmung des Schmerzes unterdrückt.

Medikamentenwirkung bei Übelkeit

Bei Übelkeit funktioniert der Prozess ähnlich. Bei der Reiseübelkeit beispielsweise ist das Gleichgewichtsorgan, welches sich im Innenohr befindet, gestört. Bei unregelmäßigen Bewegungen sendet es Signale an das Gehirn, die das Brechzentrum aktivieren.

Das Medikament Dimenhydrinat blockiert die Andockstellen im Brechzentrum, sodass der Botenstoff Histamin das Signal nicht überliefern kann und die Übelkeit wird unterdrückt.

Medikamentenwirkung bei Allergien

Bei Allergien spielen die Histamine ebenfalls eine entscheidende Rolle. Bei Allergien wird der Botenstoff überproduziert und reizt die Nerven, die Folgen sind Juckreiz, Hautausschlag und Schwellungen.

Antihistaminika blockieren in diesem Fall die Andockstellen im Gewebe, sodass der Botenstoff auch hier daran gehindert wird sein Signal zu überliefern.

Medikamentenwirkung bei Asthma

Auch bei Asthma geht es um einen Histaminüberschuss. In diesem Fall werden aber soviele Histamine produziert, dass ein Antihistaminikum extrem hoch dosiert sein müsste, sodass es dem Menschen schaden würde. Daher behandelt man die akuten Hustenkrämpfe und die Atemnot mit sogenannten Bronchialdilatatoren, die die Muskulatur der Atemwege entspannen.

Zusätzlich kann Kortison verschrieben werden, da es die Entzündung der Atemwege bekämpft, indem es die Bildung von entzündungshemmenden und -fördernden Proteinen im Entzündungsherd beeinflusst.

Medikamentenwirkung bei Husten

Der allseitsbekannte Husten hat zwei Formen der Präsentation. Einmal der trockene Reizhusten, dem man mit Codein, einem reizstillenden Medikament auf Opiumbasis zu Leibe rücken kann. Zum anderen der Husten mit Sekret, der am besten mit Expectorantien behandelt werden kann. Diese lösen den Schleim und erleichtern das Abhusten.

Dabei zeigen die verschiedenen Medikamente unterschiedliche Wirkungsweisen. Acetylcystein beispielsweise spaltet die chemischen Verbindungen in den Schleimmolekülen, sodass diese zerfallen und flüssiger werden.