Wie sich Bauherren gegen Pfusch und Mängel am Bau absichern können
Indem Bauherren vor dem Vertragsabschluss eine juristische Beratung einholen, lässt sich Ärger vermeiden
Mängel und Pfusch am Bau sind der Alptraum jedes Häuslebauers. Zu dem Ärger über die Schäden kommt auch noch die Auseinandersetzung mit dem Bauunternehmer. Oft sind es zwar nur Kleinigkeiten, die unproblematisch und schnell erledigt sind, wie etwa Ausbesserungen am Putz. Doch manchmal gibt es auch gravierende Baumängel, die den Bau verzögern und für erhebliche Mehrkosten sorgen. Zumal der technische Fortschritt in den letzten Jahren - etwa beim Thema Wärmedämmung - dazu geführt hat, dass Bauen komplizierter und fehleranfälliger geworden ist.
Gutachten durch einen Sachverständigen
Eine genaue Bauabnahme mit einem detaillierten Mängelprotokoll ist für den Bauherren damit von entscheidender Bedeutung. Ansprüche auf Mängelbeseitigung und Schadenersatz verjähren spätestens nach fünf Jahren. Nur bei Arglist verlängert sich die Gewährleistung auf zehn Jahre. Das Gutachten durch einen Sachverständigen hilft Bauherren bei der Durchsetzung ihrer Forderungen.
Es stellt dar, welche Ursachen die Mängel haben und wie viel ihre Beseitigung kostet. Ein privates Gutachten reicht häufig aus, um den Bauunternehmer zum Einlenken zu bewegen. Die Kosten für einen Gutachter betragen rund 3000 Euro, als Faustformel sollte der Hausbesitzer dafür ein bis zwei Prozent der Baukosten einplanen.
Juristische Beratung vor Vertragsabschluss
Ärger vermeiden lässt sich, wenn Bauherren vor dem Vertragsabschluss eine juristische Beratung einholen, in der
- Leistungsbeschreibung,
- Zahlungsplan und
- Vertragsklauseln
geprüft und falls nötig geändert werden. Von großer Bedeutung ist dabei die Überprüfung des Zahlungsplans, denn ausstehende Zahlungen sind das wichtigste Druckmittel gegenüber der Baufirma.
Zu empfehlen ist auch die fortlaufende Kontrolle der Bauarbeiten durch einen von der Baufirma unabhängigen Experten - einen Architekten oder ein Bauingenieur. Acht bis zehn Besichtigungen durch einen baubegleitenden Fachmann kosten je nach Umfang und Region 2000 bis 4000 Euro. Die Chancen auf eine stressfreie Bauabnahme erhöhen sich dadurch jedoch erheblich.
Passend zum Thema
- Hilfe beim Hausbau: Was Bauberater bieten und wie viel sie kosten
- So finden Bauherren eine seriöse Baufirma
- Wenn es beim Hausbau zu Fehlern kommt
- Beim Hausbau richtig versichern
- Bauherren haben bei Schwarzarbeit keine Garantie für eine eventuelle Mängelbeseitigung
- Immer mehr Bauherren setzen beim Hausbau auf Eigenleistungen
Quelle
- http://www.n-tv.de/ratgeber/So-sichert-man-sich-richtig-ab-article15709456.html Abgerufen am 14. August 2015