Wissenschaftler sehen in EBV-Impfstoffen potenziellen Schutz vor Krebs und Drüsenfieber

Von Frank Sprengel
25. Oktober 2013

90 Prozent aller Menschen weltweit tragen das Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich. Dennoch sind EBV-bedingte Erkrankung eher die Seltenheit. In einigen Fällen kann eine EBV-Infektion aber das Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen oder sogar die Entstehung von Lymphdrüsenkrebs und Nasenrachenkrebs begünstigen. Auffällig dabei ist, dass die Drüsenfiebererkrankungen zumeist in Europa und Nordamerika auftreten, wohingegen Lymphdrüsenkrebs eher in Äquatorialafrika auftritt und vom Nasenrachenkrebs vorrangig Patienten aus Südostasien betroffen sind.

Wie Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) anhand von Viren, die sie einem Patienten aus Nordamerika, der am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war, und einem Nasenrachenkrebspatienten aus Hongkong herausgefunden haben wollen, weisen Virenstämme aus verschiedenen Teilen der Welt Unterschiede in ihrem Erbgut auf.

Dies sei vermeintlich auch der Grund, warum Untersuchungen zur Krebsentstehung durch EBV im Labor weitestgehend ergebnislos blieben, da dabei zumeist Virenstämme aus dem europäischen und/oder nordamerikanischen Raum verwendet wurden. Die Hoffnung der Forscher sei nun, dass auf Basis ihrer Erkenntnisse neue EBV-Impfstoffe entwickelt werden, die nicht zuletzt vor Nasenrachen- und Lymphdrüsenkrebs sowie Pfeifferschen Drüsenfieber schützen sollen.