Witz oder Ernst? "Mars One" plant Marsflug im Jahr 2022
"Virgin" Gründer Sir Richard Branson hat den (Kurz-) Flug ins All salonfähig gemacht. Jetzt legt der Niederländer Bas Landsdorp noch eins drauf: Er möchte nicht nur Flüge zum Mars anbieten, sondern den Roten Planeten sogar erstmalig von Menschen besiedeln lassen.
Was klingt wie eine schlechte Science-Fiction-Idee, das scheint dem Mittdreißiger ein ernstes Anliegen - oder? Zumindest hat der Unternehmer bereits eine private Stiftung namens "Mars One" ins Leben gerufen, um die nötigen Gelder für die ungewöhnliche Mission zusammenzutragen.
Ob der Plan, bereits 2022 eine erste Kolonie auf dem "Roten Planeten" zu starten, klappt, steht noch wortwörtlich in den Sternen. An Engagement mangelt es dem umtriebigen Niederländer aber nicht: Er beginnt schon jetzt damit, geeignete Teilnehmer für seine Mission zu casten.
40 Astronauten sollen es insgesamt noch werden, die den Grundstein für eine menschliche Zivilisation auf dem Mars legen dürfen. Bewerben kann sich quasi jeder, die Gebühr zur Teilnahme am Casting beträgt knapp 40 US-Dollar.
In die engere Auswahl indes wird es nur schaffen, wer neben einer hervorragenden körperlichen Verfassung auch noch gewisse Star-Qualitäten mitbringt. Denn um die kostspielige Angelegenheit zu finanzieren, plant Bas Jansdorp eine TV-Übertragung in Form einer intergalaktischen Doku-Soap. Wie es diesbezüglich um das Charisma der bisherigen Bewerber bestellt ist, kann jeder auf der offiziellen Homepage der Stiftung einsehen.
Hier stellen sich die Kandidaten mit einem kurzen Videoclip persönlich vor. Ebenfalls zu finden sind hier neben Hintergrundinformationen und Ideen für mögliche Sponsoren außerdem auch jede Menge Merchandising-Artikel - eine zusätzliche Einnahmequelle, die das vermutlich milliardenschwere Unterfangen auch dringend gebrauchen kann.
Ob und in welchem Rahmen der Flug zum Mars realisiert wird, ist aktuell noch kaum geklärt - zumindest geben der Niederländer und sein Team (noch) keine konkreten Angaben hierzu heraus.