Wozu brauchte Jacksons Leibarzt so viel Narkosemittel?
Dem wegen fahrlässiger Tötung angeklagten Murray drohen bei Schuldspruch bis zu vier Jahre Haft
Wie der Apotheker Tim Lopez vor dem Gericht in Los Angeles aussagte, soll der Leibarzt von Michael Jackson in den Wochen vor dessen Tod große Mengen des Narkosemittels Propofol gekauft haben und an die private Anschrift seiner Freundin schicken lassen.
Fahrlässige Tötung?
Conrad Murray, Jacksons Arzt, gab zu seiner Verteidigung an, er habe diese Mittel gebraucht, um Patienten aus seiner Klinik damit zu behandeln. Fest steht jedoch, dass er sich in dieser Zeit ausschließlich um den Popstar kümmerte und gar keine eigene Klinik hatte.
Für den wegen fahrlässiger Tötung angeklagten Murray sieht es schlecht aus. Denn die Ware ging nicht an eine Klinik, sondern an die Adresse seiner Freundin.
Diese bestätigte, dass sie dort für Murray Pakete in Empfang genommen habe, über dessen Inhalt sie aber nichts wusste. Jackson soll laut der Anklage an einer Übervergiftung mit dem Narkosemittel Propofol gestorben sein.
Der Vorwurf an Murray, er sei durch Telefongespräche abgelenkt gewesen und hätte Jackson grob fahrlässig behandelt.
Mögliche Haftstrafe
Eine Bekannte von Murray, Sade Anding, gab an, sie habe mit dem Arzt am Todestag von Jackson telefoniert, als er auf einmal nicht mehr antwortete und sie nur noch unverständliche Geräusche habe wahrnehmen können, so als ob er sein Handy in die Tasche gesteckt habe. Die Ankläger vermuten, dass Jackson in diesem Moment gestorben sei und Murray das Gespräch abrupt beendete als er dies bemerkte.
Zur Verteidigung des Arztes wird vorgetragen, dass Jackson sich selbst mit dem Betäubungsmittel versorgt habe und Murray von der Überdosis nichts habe wissen können. Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis eine endgültige Entscheidung vorliegt. Sollte Murray schuldig gesprochen werden, drohen ihm vier Jahre Haft.
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