Zähneknirschen wird zu Volkskrankheit

Von Cornelia Scherpe
6. Dezember 2011

Ärzte nennen es Bruxismus, der Laie sagte Zähneknirschen. Gemeint ist das im Schlaf völlig unbewusste aneinander reiben der Kiefer. Dabei mahlen besonders die Backenzähne immer wieder gegeneinander, was zu schweren Zahnschädigungen führen kann. Gelegentliches Knirschen ist noch harmlos, doch bei wem es chronisch wird, bei dem ist zahnärztliche Hilfe gefragt. Da man selbst das Knirschen nicht bemerkt, in einem Single-Haushalt keinen Partner stören kann oder der Partner nicht zwangsläufig davon aufwacht, ist man oft betroffen, ohne es zu wissen.

Helfen kann da nur die Routineuntersuchung beim Zahnarzt, die man ohnehin aller sechs Monate wahrnehmen sollte. Der Arzt kann dann beim Blick in den Mund sofort erkennen, ob Bruxismus vorliegt, denn der Zahnschmelz wird meist über deutlich davon abgetragen. Das Knirschen mit den Zähnen ist inzwischen zur Volkskrankheit geworden. Eine Umfrage unter Zahnärzten zeigte, dass jeder zehnte Mann betroffen ist. Beim weiblichen Geschlecht ist es sogar noch schlimmer, hier knirscht inzwischen jede Sechste. Der traurige Trend ist vermutlich Folge des zunehmenden Dauerstress im Alltag.

Immer mehr Menschen stehen beständig unter Strom und das Gehirn baut diesen aufgestauten Stress dann im nächtlichen Knirschen ab. Gerade Menschen zwischen 30 und 50 Jahren, die also voll im Berufsleben stehen, sind betroffen. Wer sich keine Hilfe sucht, der riskiert die Zahngesundheit, da ohne Zahnschmelz Bakterien leichtes Spiel haben. Zudem kann das ständige Mahlen die Kiefermuskulatur überlasten und auch beschädigen. Im schlimmsten Fall droht sogar der Tinnitus.