Zahlensinn bei 30-Jährigen am stärksten ausgeprägt

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Genaues Zählen und Rechnen ist uns Menschen nicht in die Wiege gelegt. Wir müssen es - manchmal mühsam - erst erlernen. Das Rüstzeug für den vagen Umgang mit Mengen scheint uns jedoch in den Genen zu stecken. Selbst im dichten Regenwald isoliert lebende Indianer sind dazu in der Lage. Zahlreiche Studien haben es längst bewiesen: Wer Mengen abschätzen kann, besitzt einen Überlebensvorteil.

Doch in welchem Alter ist der Zahlensinn am besten ausgeprägt? Dies untersuchen US-Psychologen derzeit mit einem Online-Test (panamath.org). Mehr als 10.000 Freiwillige im Alter zwischen 11 und 85 Jahren haben sich bereits mit den Aufgaben befasst. Dabei stellte sich heraus, dass der Zahlensinn am besten bei Menschen funktioniert, die um die 30 Jahre alt sind.

Testteilnehmer bekamen für einen jeweils kurzen Moment nacheinander 300 Bilder mit blauen und gelben Punkten gezeigt. Sie mussten nun per Tastendruck einschätzen, welche Farbe häufiger vertreten ist. Gleichzeitig wurde ihre Reaktionszeit aufgezeichnet. Dabei schnitten die 30-Jährigen am besten ab. Dort war sowohl die Fehlerquote als auch die Reaktionszeit am niedrigsten.

Aufgrund von Bildungsunterschieden kam es in allen Altersgruppen zu teilweise erheblichen Unterschieden bei der Bewältigung der Aufgaben.